„Handball-Vorstellung in 3 Akten“ bei den SG-Frauen der 3.Bundesliga Süd….

Es war ein langer Handball-Nachmittag, bzw. Abend, in der Bühler Großsporthalle, den die Handballer/innen der SG am vergangenen Samstag zelebrierten. Beginnend mit dem Frauen-Oberliga Team, gefolgt vom Drittliga Spiel der Frauen 1 und abgeschlossen mit dem Männer Lokalderby gegen Sinzheim, bestand die Gelegenheit für Liebhaber und Fans „Handball satt“ von 15 – 21.30 h zu erleben.

Für diesen Bericht rücken wir die 3.-Liga Partie unserer Frauen in den Mittelpunkt, die gegen den früheren Zweitligisten und Süddeutschen Traditionsverein, SV Allensbach antreten mussten, der als Favorit und Tabellenvierter angereist war.

Für die Verantwortlichen rund um das Team, stellte sich vor Anpfiff die Frage, welches Gesicht der Mannschaft man erwarten durfte, nachdem man im letzten Heimspiel wahrlich nicht glänzen konnte, zuletzt aber auswärts beim TSV Haunstetten mit der wohl besten Saisonleistung aufgewartet hatte. Weiterhin limitiert in der personellen Besetzung, durch die Langzeitverletzten Zoe Bürger und Franka Riedl und ohne die angeschlagenen, bzw. erkrankten Louisa Bender, Anna Bönte und Leonie Bürger, blieb der Kader auch an diesem Tag sehr überschaubar.

So waren Trainer, wie auch die zahlreichen kleinen (DANKE an die Einlaufmädels der SG !) und großen Zuschauer, doch überrascht und begeistert, wie elanvoll das Team um die zuletzt sehr überzeugenden Desi Kolasinac, Marleen Kern und der erneut auf ungewohnter Mitte-Position agierenden Fitore Aliu, sich zu Spielbeginn präsentierten.

Mit einem 3:0 Start blieb man dank aufmerksamer Abwehr und gut aufgelegter Ina Rahner im Tor gleich mächtig am Drücker und konnte diese Führung bis zum 10:6 sogar klar ausbauen (20.Minute). Dabei stand man in der Abwehr äußerst konzentriert, konnte einige sehenswerte „Konter fahren“ und spielte auch im Angriff die Treffer sehr überlegt aus. 

Dann schien allerdings ohne ersichtlichen Grund plötzlich der Faden komplett gerissen:  

In der Defensive konnte man das ebenso sehenswerte, wie variable Angriffsspiel der Gäste kaum noch stoppen, der „kleine gegnerische Wirbelwind“, Katja Allgaier, fand immer wieder die Lücken in der Defensive und im eigenen Angriff schloss man immer öfter viel zu harmlos mit Fehlwürfen ab, die nun umgekehrt zu leichten Gegnertoren führten. Ohne weiteren eigenen Treffer über 10 Minuten, schien man sich nun plötzlich dem SVA ohne die nötige Gegenwehr zu ergeben, was zu einem nun klaren Halbzeitrückstand zum 10:15 führte und nicht wenige Zuschauer schlimmes erahnen ließ.

Die Pausenansprache war dann zum einen deutlich, andererseits war Mannschaft wie Trainerteam klar, dass man durch etwas mehr Ruhe im Angriff und der Rückkehr der nötigen Aggressivität im Deckungsverbund. schon noch einmal zurück in das Spiel finden wollte und die gute 1. Spielphase einfach wiederfinden musste.

Dies gelang zunächst nicht, musste man gar noch einen weiteren Treffer zum 10:16 hinnehmen, ohne selbst bis zur 35.Minute ein Tor zu erzielen. Allerdings blieb man in der Abwehr nun viel aufmerksamer und Torhüterin Ina Rahner zeigte nun in ihrem besten Saisonspiel welch große Klasse sie inzwischen hat, als sie neben ihrem 2. Strafwurf auch noch weitere Paraden auspackte. Dies gab nun wohl das Signal zu einer sehenswerten Aufholjagd innerhalb von 7 Minuten zum 17:17, in der man mit letztem Einsatz weitere Treffer des SVA verhindern konnte.

In der Schlussphase steigerte sich das SG-Team nun in einen richtigen „Flow“.  Kolasinac, Kern und neu im Rückraum  mit einer überzeugenden Sara Hildebrand, spielte die SG nun teilweise „Handball zum Zunge schnalzen“. Als dann die unbändig kämpfende Lilith Klein ihre starke Abwehrleistung mit einem Ballgewinn selbst zu einem weiteren Kontertreffer abschließen konnte, war der Widerstand der Bodensee-Mädels aus Allensbach endgültig gebrochen. Mit einem sehenswerten Kempa-Treffer eingeleitet von „Fiti“ Aliu auf Kolasinac, belohnten sich die SG Frauen schließlich für eine leidenschaftliche Aufholjagd mit einem am Ende vielleicht etwas zu deutlichen Heimsieg.

Trotz insgesamt nur 2 eingesetzten Wechselspielerinnen zeigte das 3.Liga Team an diesem Tag, das man in der Lage ist – bei entsprechender Einstellung, auch mit den stärksten Teams der Liga mitzuhalten und kletterte erstmals wieder mit 9:9 Punkten und Rang 7 auf den ersten Nichtabstiegsplatz der Liga, den man liebend gerne zu Rundenende auch einnehmen würde. Ein besonderer Dank gilt auch Oli Blandl, die sich als Torhüterin für die verhinderte Lena Strack erneut in den Dienst ihrer ehemaligen Mannschaft stellte und Ina Rahner von der Bank aus den Rücken stärkte.

Am kommenden Wochenende wird es bei einem der Aufstiegsfavoriten TSV Wolfschlugen eines ähnlichen Kraftaktes bedürfen, um am Samstag, 1.12. um 20 h, vielleicht erneut zählbares mit nach Hause zu nehmen…

Aufstellung:

Tor – Ina Rahner, Oli Blandl

Feld –Fitore Aliu 4, Marleen Kern 8, Sara Hildebrand 1, Lorena Vierling 1, Lilith Klein 3, Lisa Schipper 3, Desi Kolasinac 9, Paula Korinth, Leni Bender

Verdiente Glückwünsche an die „Playerin of the match…“ –  Ina Rahner durch Trainer Arnold Manz, (links „Standby-Torhüterin“ Oli Blandl)

 

Foto Marco Schreiber
Bericht: „Drulli“