Auch 2. Auswärtspartie in der 3. Bundesliga in neuer Staffel mit deutlicher Niederlage

Mit buchstäblich „letztem Aufgebot“, reisten die SG Frauen am vergangenen Samstag in insgesamt 8 Stunden zum weitesten Auswärtsgegner und letztjährigem 5.Platzierten in der 3.Liga Süd, des HC Erlangen.

In just der gleichen Halle, in der Trainer Arnold Manz Ende der 80er Jahre beim 3.Liga Intermezzo der SR Yburg Männer als Spielertrainer schon einmal auf der Platte stand, versuchten nun die stark dezimierten Spielerinnen um Anna Bönte und den verletzten Zoe Bürger und Franka Riedl auf der Bank, ein möglichst akzeptables Resultat zu erzielen. Zu Beginn schien das durchaus, trotz der fehlenden Desi Kolasinac, Lucy Klingler, Leonie Bürger, Janina Jülg und einer gesundheitlich angeschlagenen Louisa Bender, auch machbar. So ging man mit einem frechen Strafwurf von Sara Hildebrand 1:0 in Führung und blieb auch die ersten Minuten durchaus auf Augenhöhe, bevor man dann allerdings wieder mit leichten Fehlern und unvorbereiteten Würfen den Gegner durch ihre Hauptwaffe, den Gegenstoß mit 6:2 ziehen lassen musste. In einer ersten Auszeit des Trainertrios Manz/Kern/Kotz versuchte man diesen Trend etwas zu stoppen und Lisa Schipper konnte sofort einen Anschlusstreffer im Tor unterbringen (6:3 – 10. Minute).

Erneut leistete man sich dann allerdings im Angriff zu viele technische Fehler, verwarf Strafwürfe und stand nun auch in der Abwehr viel zu oft ohne die Hilfe der Mitspielerinnen auf verlorenem Posten. Mit der 2. Auszeit nach 20 Minuten, versuchte man erneut nach zu justieren und die Positionen neu zu besetzen, was angesichts des spärlichen Kaders allerdings auch limitiert war. Immer wieder mit einem neuen Versuch, dem Angriffsspiel mehr Struktur und Sicherheit zu verleihen, standen auf der zentralen Spielmacherposition schließlich 3 verschieden Akteurinnen die den Negativlauf bis zum Halbzeitpfiff beim 19:8 leider auch nicht stoppen konnten.

Im Vergleich zum Debakel in Steißlingen vor einer Woche, war dann aber bei allem Frust die Halbzeitbesprechung von Selbstkritik und Teamgeist geprägt und Spielerinnen und Trainer waren sich einig, in Hälfte 2 nochmal mit einem anderen Spirit die 2. Hälfte zu bestreiten.

Auch wenn man den Torabstand zuerst noch etwas größer werden lassen musste, war zu spüren, dass die SG – Mädels sich gegen eine komplette Blamage deutlich wehrten. Mit der inzwischen 4. Abwehr – Variante (3:3 Formation) und nun neu mit Fitore Aliu auf ungewohnter Rückraum Mitte Position, spielte man nun endlich auf Augenhöhe mit den Gastgebern. In der Abwehr gewann man nun auch immer wieder mal Bälle zum Gegenstoß und im Angriff spielte man zeitweise die Treffer auch endlich überlegt heraus. Dazu fühlte sich die ebenfalls unermüdlich kämpfende Lorena „Turbo“ Vierling, auch erstmalig zur 7m Expertin berufen und blieb vom Punkt ohne Fehlwurf.

Auch die „Aushilfskräfte“ Paula Korinth und Gina Lippok, ohne die es viel Leere auf der Wechselbank gegeben hätte, trugen dazu bei, dass man letztlich die 2. Halbzeit noch unentschieden gestalten konnte, was sichtlich dann noch dem bis dato fehlenden Selbstvertrauen gut tat und trotz letztlich klarer, verdienter Niederlage gegen einen wirklich starken Gegner, dem gesamten mitgereisten Tross auch etwas den Glaube an das Team zurückbrachte.

Selbstvertrauen und der Glaube an sich selbst, sollten auch die Maxime sein, wenn man nach zwei klaren Auswärts-Niederlagen am kommenden Sonntag den bayrischen Aufsteiger aus Mintraching in der Großsporthalle Bühl empfängt. Wie schon so oft im Vorfeld prognostiziert, steht das 3.Liga Team im 6 Jahr, vor einer unheimlichen Herkules Aufgabe, angesichts von 5 Absteigern aus einer 12-er Staffel auch im kommenden Jahr noch Bundesliga-Handball spielen zu dürfen. Egal wie: Wenn die Mädels wieder so mit Biss, Wille und Leidenschaft ihr erstes Heimspiel angehen, wie die letzten 30 Minuten im fränkischen Erlangen, sollten die ersten Punkte der Saison auf jeden Fall keine Illusion darstellen. (Sonntag, 24.9.23 15 h Neue Halle Bühl)

Aufstellung:

Tor – Ina Rahner, Lena Strack

Feld – Louisa Bender, Fitore Aliu 6, Marleen Kern 4, Gina Lippok, Sara Hildebrand 2/1, Anna Bönte 2, Paula Korinth, Lorena Vierling 5/2, Lilith Klein 1, Lisa Schipper 3