Interview mit Franka Riedl

In welchem Alter hast du mit Handball angefangen?
Mit drei oder vier Jahren

Wie bist du zum Handball gekommen?
Ich habe zuerst Fußball gespielt, aber da es dort keine Mädchenmannschaft gab, kamen wir dann auf Handball

Was war dein erster Verein?
SG Kappelwindeck Steinbach

Welche Trikotnummer hast du?
Nummer 58

Hat diese Trikotnummer irgendeine Bedeutung für dich?
Nein, ich hatte früher mal die Nummer 20, was meine Lieblingszahl ist. Später in der A gab es dann höhere Nummern und ich habe die 58 zugeteilt bekommen. Ich bin mittlerweile allerdings sehr zufrieden mit der Nummer.

Welche Position spielst du?
Rückraum, mehr Rückraum rechts als Rückraum links, aber eigentlich beide Positionen.

Hast du die Position von Anfang an gespielt?
Anfangs habe ich eine Zeit lang im Tor gespielt, aber später dann eigentlich immer Rückraum, Außen habe ich nie gespielt.

Wie oft hast du trainiert bzw. trainierst du heute?
Vor Corona habe ich vier Mal die Woche trainiert.

Was macht dir am Handball am meisten Spaß?
Das Tempospiel, der schnelle Wechsel zwischen Angriff und Abwehr und natürlich das Tore schießen.

Gab es eine Zeit, wo du mit Handball aufhören wolltest?
Ich denke jeder hat eine Zeit, in der es nicht so gut läuft. Aber eine Zeit, in der ich gesagt habe, ich höre jetzt auf, gab es nie.

Wie hältst du dich während des Corona-Lockdowns fit?
Wir haben ein Trainingsprogramm von Michael bekommen, unserem Physio. Und wir machen Laufwettbewerbe und ich gehe regelmäßig joggen.

Über welchen Erfolg hast du dich am meisten gefreut?
Es gab zwei Spiele in der A-Jugend Bundesliga, die wir knapp gewonnen haben und das Spiel noch gedreht haben. Das waren Spiele, auf die ich sehr stolz war. Aber im Allgemeinen habe ich mich auch darüber gefreut, dass wir uns für die Jugendbundesliga qualifiziert hatten und dort auch relativ weit gekommen sind. Und natürlich auch, dass ich in der 3. Liga mitspielen durfte.

Was würdest du im Handball gerne noch erreichen?
Ich würde natürlich gerne mit den Damen 1 in die 2. Liga aufsteigen, was natürlich nicht unbedingt sein muss, worüber ich mich aber sehr freuen würde. Vielleicht auch noch einmal einen Klassenerhalt in der 3. Liga. Und mich selbst noch weiterentwickeln und verbessern.

Was war dein härtester Handballmoment?
Ich hatte mal eine Kniescheibenverletzung, wo ich mein Innenbein angerissen habe. Das war ein Moment, als ich zuerst dachte, es wäre etwas Schlimmeres. Es war aber gar keine so schlimme Verletzung und ging relativ schnell wieder weg. Und in der C-Jugend beim BaWü Pokal haben wir mit einem Tor verloren, darüber war ich auch sehr traurig.

Wie hast du dich Gefühlt, als du das erste Mal vor großem Publikum gespielt hast?
Das war mein erstes Damen 1 Spiel gegen Metzingen. Als ich dort ein Tor gemacht habe, hatte ich schon echt extreme Gänsehaut und das habe ich mittlerweile übrigens immer noch. Und das ist echt ein tolles Gefühl, wenn man dann zurückläuft und du oder deine Mitspielerin gerade ein Tor geschossen hat, und es macht echt Spaß vor so einem Publikum zu spielen.

Verunsichert es dich, wenn du einen Fehler gemacht hast?
Ich glaube ich bin eine Spielerin, die recht schnell den Kopf hängen lässt, wenn sie einen Fehler macht und dann spiegelt sich auch eine gewisse Unsicherheit in dem Stil wider, wie man spielt. Ich würde schon sagen, dass wenn ich einen Fehler gemacht habe, ich schon unsicherer werde, aber wenn man dann wieder etwas Richtiges gemacht hat, holt man sich seine Sicherheit wieder zurück.

Wo würdest du dich gerne noch verbessern?
Bei meinem Rückraumwurf.

Hast du ein Handball-Vorbild?
Eigentlich kein richtiges. Früher war es mal Laetitia Quist, die jetzt in Metzingen spielt. Mittlerweile habe ich aber kein so großes Handball-Vorbild mehr.

Gibt es etwas, was du einer Jugendspielerin mit auf den Weg geben würdest?
Dass man alles erreichen kann, wenn man will und dafür hart arbeitet. Dann ist alles möglich. Ich spiele jetzt Damen 1 und bin sehr glücklich drüber und vor 6 Jahren, habe ich noch C3 gespielt, hatte noch gar keinen Plan, dass ich überhaupt jemals ein Tor schießen würde und jetzt bin ich hier.

Wolltest du schon immer eine gute Handballspielerin werden, oder war das anfangs nur ein Nebenhobby?
Ich habe früher C3 gespielt und war definitiv keine gute Handballspielerin, ich wollte einfach damals nicht gut spielen und anfangs war es deshalb wirklich nur ein Nebenhobby, weil es einfach nicht geplant war, dass ich irgendwann mal gut darin werden würde.

Wie entscheidest du anhand des Torwarts, wo du hinwirfst?
Ich werfe eigentlich immer nach Intuition, es ist nicht so, dass ich da einen Plan habe, wohin ich werfe. Natürlich schaut man sich den Torwart an, wo er steht, aber dieses lange Warten in der Luft, kann ich nicht so gut.

Wie nutzt du die Zeitspanne innerhalb des Spieles während des Angriffs, bevor du den Ball bekommst?
Also ich schaue mir die Abwehr an, und natürlich nimmt man sich dann auch etwas vor, was man machen möchte, sodass man sich da an die Abwehr anpasst.

Galtst du von Anfang an als Naturtalent, oder musstest du dir dein Können erst erarbeiten?
Ich war definitiv kein Naturtalent, ich musste mir viel erarbeiten. Es gibt Spielerinnen, die sind von Anfang an gut und haben einfach das Talent dafür. Ich bin eher eine Spielerin, die sich das alles erarbeitet hat. Aber ich denke, dass jede Spielerin, die hier jetzt interviewt wird, ein gewisses Talent hat, auf das der Handball aufbaut. Sonst wären wir alle nicht da, wo wir jetzt sind.

Welcher Trainer hat dich am stärksten geprägt?
Ich hatte mittlerweile vier Trainer, Arnold, eine kurze Zeit Siggi und in den C und B-Jugend Jahren hatte ich Sarah und Sandro. Ich würde schon sagen, dass Sarah und Sandro mich am stärksten geprägt haben, weil ich da mit meiner Entwicklung begonnen habe. Sie haben mich erst dazu gebracht und sind ein großer Grundbaustein davon, wo ich jetzt stehe.

Was ist dein Berufswunsch?
Ich würde gerne irgendetwas in Richtung Mathematik studieren und dann mal schauen, was sich daraus ergibt.

Was ist dir persönlich total wichtig?
Meine Familie und Handball. Und bevor ich mit der Schule fertig wurde, war mir Schule auch sehr wichtig.

Was vermisst du während Corona am meisten?
Auf jeden Fall den Kontakt mit Freunden, dann natürlich Handball, das Trainieren und die Spiele, Freunde treffen, was unternehmen, mal abends weggehen.

Welche Eigenschaft charakterisiert dich am besten?
Humorvoll

Hast du ein Haustier?
Nein, ich hätte gerne einen Hund, aber meine Eltern wollen keinen.

Hast du noch Hobbys neben Handball?
Nein, ich habe den vollen Fokus auf Handball, da bleibt dann nicht mehr so viel Zeit für andere Sachen.

Vielen Dank für das Interview!

Das Interview führte:
Hannah Benkeser (C-Mädchen)

 

 

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