Wer braucht da schon den Eurosport-Player? Die beste Unterhaltung gab es am Freitag Abend auf dem Sportplatz Eisental, als die “Allstars” des SC Eisental, mit Akteuren der Ersten bis zur AH-Mannschaft, gegen die Handballer der SG Kappelwindeck/Steinbach antraten.

Von Beginn an entwickelte sich ein enges Spiel, beide Mannschaften versuchten die gegnerischen Abwehrreihen zu durchbrechen, scheiterten mehrfach. Auf SG-Seite war es der Abwehrriegel Boos, Höll, Schmitt, M. Kern die in effektiver Weise die Eisentäler am Torerfolg hinderten. Aber auch im Tor war Jonas “Kahn” Höll sicher und konnte in der Anfangszeit mehrere Schüsse parieren. In der 26. Minute war es dann soweit, die SG konnte mit 0:1 in Führung gehen. Nach einem Freistoß von Braun konnte der SCE-Keeper den Ball nicht kontrollieren und Meßmer staubte im Stile eines Stürmers ab und verwandelte zur Führung für die Gäste. Wenige Minuten später war es Braun selbst der eine Großchance hatte, aber den Ball am Tor vorbei legte.
Nach dem Tor waren es die Eisentäler die den Druck hoch hielten und auf den Ausgleich drängten und in der 33. Minute dann auch zum Torerfolg kamen. Ein Fehler im Aufbauspiel der Handballer ermöglichte dem SCE die Abwehr auszukontern und zum 1:1 auszugleichen. Doch schon Sekunden nach Anstoß war es der heutige “Chancentod” Gemeinhardt der zu stark auf den Ball drosch und über das Tor nagelte, mit etwas mehr Gefühl wäre das runde Leder wohl im Tor gelandet. Auf der anderen Seite hatte die SG-Abwehr nun wieder gut zu tun. Nach einer Ecke nagelte Michi Kern den Ball aber erstmal in Richtung Schützenverein und sorgte für eine kleine Ruhepause. In der 36. Minute war es Stefan “Steven” Höll der für alle überraschend über den Ball trat und ihn so ungehindert in den Strafraum rollen ließ, dort stand ein SCE-Spieler und netzte aus wenigen Metern unhaltbar zum 2:1 ein. Die Fußballer waren erstmals in der Partie in Führung. Kurz darauf war Halbzeit.

Während der Halbzeit wurde bei den Handballern dann die taktische Marschrichtung geändert. Allerdings musste man auch feststellen, dass der ein oder andere (Forcher) konditionelle Defizite hatte, aber dennoch große Töne spucken konnte und mehrere Tore ankündigte. Und dann passierte was, mal wieder passieren musste: In der 43. Minute erzielten die Handballer 2:2. Die Spieler der SG schüttelten den Kopf, es war Forcher der zum Ausgleich traf. Man einigte sich intern auf Eigentor – laut DFL Regeln eine zulässige Entscheidung.

Forcher völlig am Ende nach seinen ersten zwei Toren.
Der Ausgleich sorgte wieder für mehr Schwung im Spieler der Handballer, in der 38. Minute legte Leo “Walter Frosch” Zeus den Ball knapp über das Tor des SCE. In der 47. sorgte Stoßstürmer Forcher mit einem abgefälschtem Abschluss für eine Ecke der Handballer, dies ließ sich Stefan “Stöpsel” Steinel nicht nehmen und rannte von der Bank – diesmal nicht in Schlappen, sondern in Kickschuhen – in den Strafraum. Braun an der Eckfahne servierte den Eckstoß auch perfekt in die Mitte und Steinel zog Volley ab, der Ball landete knapp neben dem Tor. Es wäre fast ein Traumtor (mit Ankündigung) geworden. In dieser Phase ging es nun überwiegend auf das Tor des SC Eisental. Als dann der starke Daniel Kern auf der rechten Außenbahn eine perfekte Flanke in die Mitte servierte, wurde Forcher perfekt am Kopf getroffen und traf zur erneuten Führung für die Handballer. Kurz nach dem 2:3 war es erneut Forcher, der frei vorm Eisentäler Tor stand und den Ball, laut eigenen Aussagen, per Heber ins Tor bringen wollte – allerdings versagte die Kraft im Fuß und die Großchance war dahin. Bleiben wir bei den Großchancen, diemsal aber Gemeinhardt, in der 55. Minute schlenzte ebendieser den Ball über die Torlatte.

Nach dieser Drangphase der Handballer waren wieder die Eisentäler am Zuge und konnten in der 60. Minute mit vier Ecken in Folge für Unruhe im Strafraum von SG-Keeper Jonas Höll sorgen – allerdings noch ohne Erfolg. In der 70. Minute passierte es dann allerdings, der SCE konnte erneut ausgleichen. Es war erneut ein Traumtor, dass das 3:3 markierte. Patrick Jörger nagelte den Ball aus knapp 17 Metern perfekt in den Winkel – unhaltbar für Höll im SG-Tor. Das Tor verunsicherte die Handballer kurzzeitig, das Mittelfeld erinnerte nun auch etwas an das Spiel der deutschen Fußballnationalmannschaft bei der WM in Russland. Nach einem Ballverlust (76.) von Pfliehinger musste Höll mit einer Glanzparade die mögliche SCE Führung verhindern. Einen weiteren Angriff auf das SG-Tor musste Michael “Giggs” Boos klären, auf Kosten des Schienbein von Stefan “Meier17” Meier, nach kurzer Pause konnte der Eisentäler allerdings weiterspielen.

In der 77. Minute gab es wieder eine “Jahrhundert-Chance”, wieder Gemeinhardt und leider wieder vergeben. Man merkte Gemeinhardt an, dass seine neuen Schuhe scheinbar einen Materialfehler hatten, anders waren die Fehlschüsse nicht mehr erklärbar. Eine Minute später der nächste Versuch von der lauffreudigen Offensivkraft, aber auch mit viel Gewalt im Fuß nagelte er den Ball nur an die Latte. Kurz vor Spielende zeigte sich dann nochmal Forcher auf dem Platz – und es kam erneut wie es kommen musste: Forcher traf zum 3:4 Endstand. Die SG-Bank schüttelte erneut den Kopf und man hörte schön Spieler klagen “Oh nein, das müssen wir uns nun die nächsten drei Jahre anhören”.

Unglaublich! Die Herren ringen die Fußballer nieder. Der legendäre 4:3 Sieg wird nun ausgiebig gefeiert.

Gepostet von SG Steinbach/Kappelwindeck am Freitag, 24. August 2018

Wenige Spielminuten später folgte der Abpfiff des souveränen Schiedsrichters, der ohne einen Videobeweis auskam. Die Handball hatten erstmals gegen Eisental gewonnen und das wurde dann auch bei Pizza und isotonischen Getränken, mit den Eisentälern gefeiert.

Es war uns eine Ehre und ein Vergnügen wieder Gast des SC Eisental gewesen zu sein, wir freuen uns schon auf nächstes Jahr.