SG Frauen leisten sich erneut mit dünnem Kader und wenig Spielwitz unnötige Niederlage

Die Vorzeichen waren klar:  Die SG K/S konnte sich mit einem Sieg vorentscheidend in die vordere Tabellenhälfte absetzen, oder im Falle einer Niederlage, den Kampf um den begehrten 7. Rang in eine gefährliche Konstellation führen. Vielleicht war es genau dieses Szenario, das der Mannschaft um die zuletzt erkrankte Desi Kolasinac, von Beginn an sichtlich die nötige Struktur raubte, um einem Gegner auf Augenhöhe mit dem notwendigen Selbstvertrauen zu begegnen. So startete man gleich einmal durch unvorbereitete Angriffe mit einer 0:4 Hypothek innerhalb von 3 Minuten in diese richtungsweisende Partie, bevor es dann gelang, nach 8 Minuten den Ausgleich zum 5:5 zu erzielen. Die Abwehr stand dabei zusehends recht sicher, blieb aber besonders auf den Außenpositionen und am Kreis etwas anfällig, wo die Gäste etliche Treffer erzielen konnten, bzw. neben Strafzeiten für Vierling und Klein, auch etliche Strafwürfe herausholten. Im Angriff blieb man trotz in Folge ausgeglichener Spielstände bis zur Pause (15:15) zu oft in Einzelaktionen hängen, bzw. auch im Abschluss aus dem Rückraum viel zu durchsichtig. Spielzüge über mehrere Stationen waren kaum zu sehen und egal in welcher Aufstellung, kam kein flüssiges Angriffsspiel zustande. 

Dies war auch der hauptsächliche Gesprächsfaden in der Halbzeitbesprechung, die man zu einem Re-Start in Hälfte 2 nutzen wollte. 

Leider wiederholte sich aber das Szenario vom Spielbeginn fast identisch, nur blieb man nun auch in der Abwehr zu oft nur 2. Sieger und die Torhüterinnen Rahner und Strack, bekamen dabei nur wenig Bälle zu fassen. Die nötige Auszeit brachte dann angesichts der dünn besetzten Wechselbank nur wenige Veränderungen, allerdings versuchte man die sichtlich noch angeschlagene Desi Kolasinac nun als Stabilisator doch noch ins Spiel zu bringen. Dies klappte tatsächlich und die Partie schien nach 3 Treffern und guten Anspielen des Routiniers tatsächlich zu kippen. Leider vergab man dann aber in der möglichen Wendephase reihenweise gute Chancen, bzw. bediente die cleveren Gäste mit etlichen Fehlpässen, die diese mit einfachen Kontertoren bis zum neuen 23:28 Zwischenstand führte und die letzte Auszeit auf SG-Seite nötig wurde. Eine sehr offensive 3:3 Abwehr, um nochmals Ballgewinne zu erzielen, verpuffte leider zunächst auf Seiten der Heimmannschaft, die 5:1 Abwehr von Lilith Klein gegen die Spielmacherin aus Würm brachte dann aber die SG Frauen plötzlich beim 30:32 doch noch einmal heran (56. Minute). Mit der mutigen 7:6 Variante und einer zusätzlichen Feldspielerin knackte dann allerdings die Gästetrainerin Miriam Hirsch, in ihrer letzten Auszeit, auch diese Variante. Trotz eines Fernwurfs von Ina Rahner ins leere Tor, konnte man nun die Unterzahl in der Abwehr nur schwer verteidigen da sichtlich auch die Frische fehlte. 2 leichte Ballverluste kamen dann noch hinzu und besiegelten die letztlich verdiente Niederlage gegen einen kampfstarken Gast aus München.

Geknickt verließ das SG-Team letztlich das Feld – im Bewusstsein, dass man an einem äußerst schwachen Tag sich selbst zu oft im Wege stand, viele „kopflose“ Aktionen den Gästen den Sieg auch leicht machten und der wichtige „Rote Faden“ im Spiel an diesem Tage eigentlich zu selten zu erkennen war.

Am kommenden Samstag fährt man nun mit dem Bus (Gäste und Fans gerne willkommen !) Richtung Allensbach, wo man auf einen gestärkten Gegner (Tabellenvierter – 19:13 Punkte) trifft, den man im Vorspiel nach einer tollen Partie noch mit 29:23 schlagen konnte. Die Mannschaft wird dabei sicherlich komplett anders auftreten müssen, will man zählbares vom Bodensee mitnehmen – darüber ist sie sich auch selbst bewusst. Vielleicht entspannt sich bis dahin auch wenigstens etwas der personelle Engpass, der zuletzt sicherlich für die beiden bescheidenen letzten Partie mit verantwortlich war. Dass man in der Lage ist, gerade gegen starke Teams dagegen zu halten, hat man doch schon des öfteren bewiesen.

Aufstellung:

Tor – Ina Rahner (1 Treffer), Lena Strack
Feld –Fitore Aliu 7, Marleen Kern 6, Sara Hildebrand, Lorena Vierling 1, Lilith Klein 2, Lisa Schipper 4, Desi Kolasinac 5, Lucy Klingler 4/3, Monja Lorenz 1, Leni Bender

Die zum Schluss noch eingesetzte Desi Kolasinac (li) und Monja Lorenz als Verstärkung aus der 2.Mannschaft (Nr. 54), bemühten sich letztlich vergeblich, das Blatt noch zu wenden…

Foto: Harro Hornung
Bericht: „Drulli“