Aufholjagd nicht belohnt – „Das tut richtig weh“

Ein Wechselbad der Gefühle durchlebten die Damen 2 der SG am Wochenende bei ihrem Spiel beim Tabellennachbarn SF Freiburg. Woran es letztendlich lag solch ein Spiel zu verlieren, darauf konnte kurz nach Abpfiff keiner eine Antwort geben. Trainer Grässel fand genauso wenige Worte wie seine Spielerinnen. Die Enttäuschung über zwei fest eingeplante Punkte und der Schock über das Tor zur Niederlage in allerletzter Sekunde stand allen Akteuren ins Gesicht geschrieben, während die Gegner ihrer Anspannung unter Freudentänze und Jubeltrauben vor den Augen der SG-Mädels freien Lauf ließen.

Von Co-Trainer Andy Apel bestens auf die Spielweise der Breisgauer eingestellt startete man trotz Verstärkung aus der ersten Mannschaft mit der gewohnten Aufstellung. In der Abwehr fand man jedoch zunächst keinen Zugriff auf die bekannten Kreuzbewegungen der Freiburger Mädels, sodass man nach verschlafenem Start bereits früh in Rückstand geriet (6:1 7. Minute). Im Angriff wurden die wenigen Chancen leichtsinnig vergeben und zu viele einfache Fehler produziert. Zusätzlich investierte man die Energie zu oft in das Hadern mit den jungen Schiedsrichtern, welche ihre Entscheidungen oft beidseitig sehr kleinlich auslegten. Nach einer Umstellung in der Abwehr und der Einwechslung der wurfgewaltigen Stephanie Elies, kam der Angriffsmotor langsam aber sicher auf Betriebstemperatur. Das Gegenstoßspiel aus einer durch Anina Hodapp nun sichereren Abwehr führte über 8:8 (16.) zur Aufholjagd und mündete im scheinbar beruhigenden 12:16 zur Pause.

Nach der Halbzeit konnte das Trainerteam ob der Führung allen Spielerinnen Einsatzzeiten gewähren. Dass die SG-Mädels dabei das Tore schießen vergaßen und in der zweiten Hälfte lediglich 7 magere Treffer erzielten, damit konnte Grässel nicht rechnen. Bis zur 50. Minute plätscherte das Spiel vor sich hin und man konnte die Freiburger immer mit 4 Toren auf Distanz halten. Doch dann kam unerklärlicherweise ein Bruch und Hektik in das Spiel der Rebland Sieben. Es wurden zwei Siebenmeter und einige „Hundertprozentige“ verballert, sodass in der 56. Minute auf einmal ein 22:22 Unentschieden auf der Anzeigetafel leuchtete. Miriam Federau parierte noch einen Siebenmeter woraufhin die junge Anna Bönte sich in Unterzahl ein Herz fasste und aus spitzem Winkel von außen zur 22:23 Führung traf. Die letzten vier Minuten waren nichts für schwache Nerven. Keiner wollte Verantwortung übernehmen und den entscheidenden Fehler riskieren, sodass auf beiden Seiten mehrere Angriffe ins Leere liefen. In der 59. Minute erzielte der ESV das Tor zum 23:23 Unentschieden. Statt die verbleibende Zeit clever auszuspielen und sich nach 10 Toren Aufholjagd wenigstens einen Punkt verdient zu sichern oder ihrerseits das Siegtor zur erzielen, schlossen die SG-Mädels ihren letzten Angriff zu früh ab und die Freiburger nutzten die verbleibenden 8 Sekunden um durch einen Gegenstoß den Siegtreffer zu markieren und die Gäste aus dem Rebland in Schock zu versetzen.

Diese schmerzliche Niederlage muss so schnell als möglich aus den Köpfen aller Verantwortlichen und Spielerinnen gestrichen werden. Am Sonntag kommt es beim Heimspieltag in der Sportschule in Steinbach zum lange erwarteten und immer besonderen Derby gegen den Mitaufsteiger, Stadtrivalen und derzeitigen Tabellennachbarn aus Sandweier. Konnte man dem Gegner im letzten Heimspiel der Saison 15/16 unter Ex-Trainer Markus Ullrich noch eine deftige 34:22 Klatsche verpassen und die damals beste Saisonleistung abrufen, so sind die Karten am kommenden Wochenende mit Sicherheit neu gemischt. Durch die Spielgemeinschaft mit Baden-Baden hat sich der Kader der SG Sandweier verändert und auch bei der Rebland- Sieben gibt es durch verschiedenste Einsatzmöglichkeiten von A-Mädels und Damenspielerinnen immer wieder Überraschungen, die am 2. Advent jedoch hoffentlich 2 Punkte auf dem Habenkonto bescheren.

Es spielten:
SF Freiburg:
Graf, Laule; Weber 5, Hannsen 5/3, Dittrich 4; Schneider 4/1, Schraivogel 3, Waniek 2, Stuwe 1, Stellmacher, La Versa, Edelmacher, Rotzinger, Ibehey

SG Kappelwindeck/Steinbach II:
Tessari, Federau; Elies 6, Schulmeister 5, Bönte 4, Huber, Bäuerle und Hodapp je 2, Koch und Boni je 1, Falk, Braun, Pfeiffer, Irtenkauf

Bericht: Anna Falk