In einem typischen, umkämpften Nachbarschaftsderby unterlag die SG Steinbach/Kappelwindeck aufgrund der deutlich schlechteren Wurfquote dem BSV Sinzheim mit 20:26 Toren, wobei die Niederlage um einige Treffer zu hoch ausfiel, kurz vor Spielende lagen die Hausherren nur zwei Tore zurück. Die Halle war prall gefüllt, es war warm und stickig an dem herrlichen Oktober-Tag, es entwickelte sich eine hitzige Partie, die weniger von handballerischen Leckerbissen lebte, sondern eher von Kampf auf Biegen und Brechen.

Die beiden Abwehrreihen waren optimal auf den Gegner eingestellt, es war ein zähes Ringen auf beiden Seiten, bis die Würfe auf das Tor kamen, wobei die Gäste aus Sinzheim zu Beginn dominierten, da sie die Bälle einnetzten. Die beiden Trainer hatten volle Auswechselbänke zu bieten und wollten mit überraschenden Nominierungen den Gegner verunsichern, bei Sinzheim wirkte erstmals in dieser Saison Yannik Marlock mit. Über 0:3 (5. Spielminute) und 1:6 Mitte der 1. Halbzeit starteten die Gäste eindrucksvoll in die Partie. Die Abwehr der Gastgeber kam einige male zu spät und ermöglichte den BSV’lern dadurch Lücken. Erst jetzt gelang den Hausherren der zweite Treffer zum 2:6 durch SG-Spielmacher Pascal Meny, er war es auch, der das 4:8 in der 18. Spielminute markiert. Auf beiden Seiten zeigten die Torhüter Stefan Meßmer (SG) und Max Zimmer (BSV) ganz starke Reaktionen und verhinderten, dass es eine torreiche Partie gab. Die Sinzheimer hatten sich aber sichtlich viel vorgenommen, waren mit großem und lautstarken Fananhang angereist, leisteten in der Defensive wirkungsvolle Blockarbeit und packten wiederum drei Torerfolge zum 4:11-Zwischenstand (23.min.) drauf. Steinbach/Kappelwindeck wollte sich aber in eigener Halle nicht vorführen lassen, stand in der Abwehr nun kompakter, kam Tor um Tor heran, leistete sich aber zu viele Fehlwürfe. Nach dem 6:12 durch den agilen und torgefährlichen SG’ler Philipp Huck fünf Minuten vor dem Halbzeitpfiff nahm der Gäste-Trainer Frank Schulmeister eine Auszeit. Doch in der Folgezeit parierte der Torhüter der Einheimischen, Sven Gemeinhardt einen 7-Meter-Strafwurf von Lauffenberger und unter größtem Jubel des Steinbacher und Kappelwindecker Anhangs trafen die SG-Mannen – teils in Unterzahl – drei mal hintereinander zum 9:12-Halbzeitstand.

Nach dem Seitenwechsel kamen die Yburg-Windeck-Handballer mit dem gleichen Elan aus der Kabine wie am Ende der ersten Spielhälfte, mit zwei weiteren Treffern zum 11:12 (33.min) schien die Partie offen. Doch die Gäste verschärften jetzt das Tempo, schnell lagen die Sinzheimer wieder 11:16 (40.min) und 13:19 Mitte der zweiten Halbzeit vorne. Nochmals mobilisierten die Hausherren alle Kräfte und verkürzten über 16:19 (48.min) zum viel umjubelten 19:20-Anschlusstreffer – jetzt waren nur noch acht Minuten zu spielen – die Wende zugunsten der SG-Truppe von Thomas Schuppan schien greifbar nahe. Die beiden Fan-Lager gaben ihr bestes und verwandelten die Halle in einen Hexenkessel. Da nahm BSV-Coach Schulmeister flugs eine Auszeit und seine torgefährlichsten Schützlinge, Kirschner und Lauffenberger erhöhten in der Folgezeit zum 19:22 (55.min). Dirk Herbert versenkte zwar seinen 7-Meter-Strafwurf zum 20:22 (56.min), doch die Schlussphase gehörte wieder eindeutig den Gästen, die vier Treffer zum 20:26-Endstand draufsattelten, wie das Match begonnen hatte, so endete es auch. Letztendlich fiel die Niederlage für die SG Steinbach/Kappelwindeck um einige Törchen zu hoch aus, in einer jederzeit fairen und von den Schiedsrichtern gut geleiteten Partie verlangten sich die beiden Teams einiges ab, am Ende hatten die Hausherren nichts mehr entgegen zu setzen.

Einmal mehr hat sich die SG Steinbach/Kappelwindeck in der neuen Umgebung Südbadenliga gut geschlagen, mit 6:6 Punkten liegt man nun auf einem beachtlichen 6. Tabellenplatz. Mit einem bisschen mehr Erfolg und Glück bei den Torwürfen hätte am Ende auch mehr rausspringen können.

Torschützen SG Steinbach/Kappelwindeck: Huck und Meny (je5), Koch (3), Herbert (3/1), Schmitt (2), Braun und Höll (je1)

Torschützen Sinzheim: Lauffenberger (6/2), Kirschner (5), Krell (4), Geibel (4/2), Marlock (3/1), St. Pierre und Kuhs (je 2)

Die nächste Partie – wieder ein Bezirksderby – steht für die SG-Steinbach/Kappelwindeck am Sonntag, 26.10.2014, 17.00 Uhr auf dem Programm, dann empfängt man in der Neuen Halle Bühl den TuS Helmlingen, der aktuell mit 1:7 Zählern auf dem letzten Tabellenplatz der Südbadenliga rangiert.

cip