Bäuerles Verletzung wiegt schwerer als Niederlage

Nach der letzten Niederlage gegen einen direkten Konkurrenten, den Rangzweiten Rotenfels, galt es am Sonntagabend nach zweiwöchiger Spielpause gegen Schutterwald wieder doppelt zu punkten, um den Anschluss an die Tabellenspitze nicht zu verlieren oder gar nach unten abzurutschen.

Dem Gegner, der sich im Umbruch befindet und im Laufe der Runde viele junge, torhungrige Spielerinnen integrieren konnte, wollte man über eine solide Abwehrarbeit, bisher das Prunkstück im Spiel der SG, den Zahn ziehen. Soweit die Theroie, in der Praxis bekam man jedoch kaum Zugriff auf die Gegenspieler und keine der Deckungsvarianten fruchteten an diesem Abend, sodass eine kollektiv inakzeptable Abwehrarbeit zu der berechtigten wenn auch etwas zu hohen Niederlage führte.

Im ersten Spielabschnitt konnten die SG-Mädels die Nachlässigkeiten in der Abwehr bedingt durch fehlerhaftes Abstimmungsverhalten noch durch schnelles Umschaltspiel kompensieren und bis zum 6:6 (10.) jeweils ein Tor vorlegen. Bis zu diesem Zeitpunkt wurden jedoch einerseits schon etliche Chancen ausgelassen bzw. vertändelte man andererseits bereits sicher abgewehrte Bälle und musste oft im zweiten Versuch doch noch ein Tor hinnehmen. Dadurch war Schutterwald in der Folge am Drücker, wobei beim 13:13 in der 22. Minute erneut der Ausgleich hergestellt werden konnte. Das Spiel, in dem beide Mannschaften mit offenem Visier agierten wurde nun zunehmend ruppiger. In dieser Phase verletzte sich Bäuerle durch einen Zusammenstoß mit ihrer eigenen Mannschaftskollegin, welche durch einen ungeahndeten Stoß der Gegnerin das Gleichgewicht verlor, schwer am Bein und musste vom Feld getragen werden. Ein Trümmerbruch des Schienbeins bedeutet das Aus für den Rest der Saison für die wurfgewaltige Rückraumspielerin. Aufgrund der nun noch dünneren Spielerdecke hatte man wenig Möglichkeiten dem Spiel die entscheidende Wende zu geben und so konnte Schutterwald durch vier Tore in Folge vorentscheidend zum Halbzeitstand von 20:16 davonziehen.

In der zweiten Halbzeit wollte man die SG-Uhren auf Null stellen und versuchen über Kampfgeist und Wille zurück in die Partie zu finden. Nachdem man durch schnelle Tore und gute Aktionen über Boni und Schulmeister bis auf 21:19 (32.) verkürzen konnte, hatte Schutterwald bereits in der 40. Minute durch gelungene Rückraumaktionen, bei der der gesamte Abwehrverband erneut weniger gut aussah, ihren Vorsprung wieder auf 26:19 ausgebaut. Kurzzeitig keimte Hoffnung auf, als die Ullrich-Sieben über ihre beiden Außen Mettke und Falk nochmals bis auf 30:27 (52.) heran kam. Neben schwindende Kräfte, bedingt durch fehlende Wechselmöglichkeiten und strittigen Schiedsrichterentscheidungen, führte aber vor allem die Tatsache, dass die Spielerinnen zu keiner Zeit die Möglichkeit gefunden haben ihre Emotionen spielfördernd und positiv zu bündeln, letztendlich zur folgerichtigen 37-28 Niederlage und zwei nicht einkalkulierten Minuspunkten auf dem Konto der SG Steinbach/Kappelwindeck.

Nun gilt es die Niederlage so schnell als möglich abzuhaken und sich auf das Heimspiel am kommenden Wochenende gegen den Tabellenvorletzten Murg zu konzentrieren. Dort sollte es trotz der langen Verletztenliste (Bäuerle, Huber, Christ, Zimmer, Oser und Koch fehlen) am Ende des Tages möglich sein – keinen wiederholten Totalausfall vorausgesetzt – etwas Zählbares in den Händen zu halten.

Es spielten:
Für den TUS Schutterwald:
Mann, Springer; T. Martin 9/2, Birmele 8/2, Zimmermann 8, Tischler und C. Martin je 4, Braunstein 3, Vetter 1, , Federau, Schmelz.
Für die SG Steinbach/Kappelwindeck:
Tessari; Boni 8/1, Mettke 6, Schulmeister 5, Falk 5/1, Braun 2, Buchholz und Koch je 1, Bäuerle, Sommer.