Mit spektakulärem Auswärtssieg die Negativserie gegen den Mitaufsteiger Pforzheim gebrochen!

In der Meisterschaftssaison 17/18 blieb man bekanntlich gegen den Mitaufsteiger aus Pforzheim mit zwei bescheidenen Auftritten ohne Erfolg, was die Truppe um Trainer Kevin Bauer und Arnold Manz angesichts der relativ guten Vorrunde bisher unbedingt ändern wollte, um zu Weihnachten sich die Tabelle mit der nötigen Gelassenheit in Sachen Abstiegsgefahr anschauen zu können.

So hatte man sich diesmal einen ausgeklügelten Matchplan zurechtgelegt, der die Gastgeber von Beginn an mit einer extrem offensiven Abwehrvariante (ohne die fehlende Abwehrspezialistin Kathrin Gerspach) bekämpfen sollte, um die torgefährlichste Angriffsreihe der 3. Liga mit Toptorjägerin Desire‘ Kolasinac & Co frühzeitig zu stören. Dies gelang anfänglich auch ganz gut, wobei die starke Nathalie Droll gegen Kolasinac äußerst effektiv verteidigte und ihr kaum Torchancen ließ was auch bis zum 4:4 auch ein ausgeglichenes Spiel zur Folge hatte. Leider vergab man anschließend einerseits etliche Torchancen, besonders über die Außenbahnen und ließ andererseits der wurfstarken Dina Versakova zu viel Freiräume auf Rückraum links. Dies führte innerhalb kurzer Zeit zu einer klaren Führung für die Pforzheimer Mannschaft.

Beim ernüchternden Zwischenstand von 15.:8 (20.Minute) war dann einmal mehr das SG-Trainerduo gefordert, das Spiel der Mannschaft komplett mit einigen personellen und taktischen Korrekturen nach zu justieren. Mit Verena Keller und Anina Hodapp brachte man in der Abwehr nun viel mehr Sicherheit in das eigene Team und im Angriff drehte Spielmacherin Franzi Manz in ihrem besten Saisonspiel im Verbund mit der ebenfalls bärenstarken Laetitia Quist immer mehr auf und sorgten im Verbund mit Simi Falk für eine Aufholjagd, die bis zur Pause den Rückstand auf einen Treffer beim 17:16 verkürzen konnte. Dabei machte sich auch die Einwechslung von Svenja Wunsch bezahlt, die unheimlich viel Ruhe und Sicherheit im Tor ausstrahlte und der Defensive den noch fehlenden Rückhalt gab.

Nach dem Wechsel blieb die Partie nun immer ganz ausgeglichen, wobei die Führung jeweils nur mit einem Tor hin und her wechselte. Die Abwehr zeigte weiter permanent die nötige Aggressivität und konnte so manchen Ballgewinn in eigene leichte Kontertreffer ummünzen, wobei die Gastgeberinnen des öfteren mit der 7. Feldspielerin agierten, was allerdings auch immer wieder zu leichten SG-Treffern in einer tempogeladenen Partie führte. „Joker“ Sara Hildebrand konnte in einer wichtigen Spielphase ebenfalls etwas Entlastung für den Angriff bringen und verwandelte die zugesprochenen Strafwürfe ebenso eiskalt. Beim 25:27 schienen die unheimlich engagierten Rebländerinnen unter dem Beifall der zahlreichen Schlachtenbummler, die die Partie fast zu einem Heimspiel machten, das Pendel endgültig zu eigenen Gunsten drehen zu können. Leider musste man dann aber immer wieder in Unterzahl agieren, wobei die Schiedsrichter in dieser Phase oft genauso daneben lagen, wie bei etlichen nicht geandeten Schrittfehlern, bzw. Offensivfouls der gegnerischen Rückraumachse. So kam es beim 29:29 zum erneuten Ausgleich und die Spannung ließ die Halle schier knistern. Beeindruckend dann aber erneut, wie bissig man in der Abwehr agierte und mit unbändige Siegeswille ein Spiel noch erfolgreich nach Hause bringen konnte, das nach 20 Minuten schon verloren schien.

Erneut dürfte die junge Truppe gezeigt haben, dass man in der neuen Liga angekommen ist und vor allen Dingen in Sachen Homogenität und Ausgeglichenheit im Team sich vor keiner Mannschaft der 3. Bundesliga zu verstecken braucht. Mit 11:11 Punkten hat man sich nun erst einmal im sichern Mittelfeld eingenistet und empfängt zu einem weiteren Schlüsselspiel den langjährigen Rivalen aus Oberligazeiten, die Reserve aus Ketsch, am kommenden Sonntag 17 h in der neuen Bühler Sporthalle.
Vielleicht hilft eine ähnlich große Kulisse wie zuletzt gegen Tabellenführer Freiburg, den Mädels nochmals zu einem Punktgewinn, den man als vorgezogenes Weihnachtsgeschenk gerne einfahren würde.

Aufstellung
Tor: Olivia Blandl, Miriam Federau
Feld: Laeitita Quist (8), Nathalie Droll (4), Anina Hodapp, Franzi Manz (7), Fitore Aliu (1), Simone Falk (7/2), Sarah Hildebrand (4/3), Sarah Daul, Munja Kotzian (2), Sarina Müller, Stephi Elies (1), Verena Keller

Bericht: Drulli / Bild: Harro Hornung