Vor erneut guter Zuschauerkulisse kamen die einheimischen Mädels nur sehr schwer ins Spiel. Im Gegensatz zu den vorangegangenen Partien, zeigte man vor allen Dingen in der Abwehr zu Spielbeginn nicht die gewohnte Präsenz und Körpersprache und musste den clever und couragiert auftretenden Kurpfälzerinnen zunächst deutliche Führungen beim 2:5 und 4:7 überlassen, bevor man in einer Auszeit durch Kevin Bauer, einige Umstellungen vornahm, die sich bis zur Halbzeit auszahlen sollten. So stabilisierte sich die Abwehr – auch dank des beherzten Auftritts von Nina Velten und einiger Paraden der Torhüterin Miriam Federau. Dies führte zum zwischenzeitlichen Ausgleich beim 12:12, allerdings zogen dann auch die spielstarken Gäste das Tempo zur Pause immer wieder an und konnten erneut zum 14:15 in Führung gehen. Zu oft standen die SG-Abwehrspielerinnen immer wieder in 1:1 Situationen ohne Unterstützung der Nebenleute, den körperlich robusten und äußerst beweglichen Angreiferinnen gegenüber und ließen die mannschaftliche Geschlossenheit etwas vermissen.

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Bild: Harro Hornung

Dennoch versuchte man nach der Pause erneut mit viel Aufwand das Spiel zu drehen und gestaltete die sehenswerte Partie immer wieder offen, ohne allerdings selbst in Führung gehen zu können (19:19 – 23:23 – 26:26). Dabei zeigte sich auch Nachwuchsspielerin Kathrin Gerspach nicht nur abwehrstark wie immer, sondern auch äußerst treffsicher von Außen. In der hektischen Schlussphase leistete man sich dann leider einige leichte Fehler und versäumte erneut in Führung zu gehen – wobei auch die jungen Schiedsrichterinnen sichtlich etwas den Überblick verloren und einige Fehlentscheidungen eher zugunsten der Ketscher Reserve ausfielen. Erneut nach einer Auszeit, war es vor allen Dingen die einmal mehr überragende Anina Hodapp, die immer wieder mit dynamischen Durchbrüchen auch im Angriff Zeichen setzte, das Spiel nicht verlieren zu wollen und die Mannschaft immer wieder mitriss. Als die gewohnt treffsichere Simone Falk in der 59.Minute erneut den Anschluss erzielte, hoffte man im SG Lager doch noch auf den verdienten Ausgleich, der allerdings trotz offener Abwehr nicht mehr gelang und den Gästen 2 Sekunden vor Schluss gar noch den entscheidenden 27:29 Endstand bescherte.

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Bild: Marco Schreiber
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Bild: Marco Schreiber
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Bild: Marco Schreiber

Als Resümee bleibt festzuhalten, dass man den zahlreichen Zuschauern erneut ein Oberliga-Spiel zeigen konnte, das alles bereithielt, was Frauenhandball so sehenswert macht – letztlich aber der sicher verdiente Punkt leider nicht im Rebland blieb und man so die erste Saison-Niederlage einstecken musste.

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Bild: Marco Schreiber
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Bild: Marco Schreiber
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Bild: Marco Schreiber

Dennoch sollte man mit Selbstvertrauen auch die nächste Aufgabe beim schwäbischen Team in Donzdorf/Geislingen angehen und auch dort mit der nötigen Leichtigkeit versuchen, wieder zu den nächsten Punkten zu kommen.

Aufstellung:
Tor – Miriam Federau, Zoe Ludwig
Feld – Monja Lorenz, Kathrin Gerspach (4), Anina Hodapp (3), Mareike Irtenkauf, Franzi Manz (1), Fiona Friedrich, Fitore Aliu (2), Simone Falk (9/2), Celine Baier (5), Sarah Daul (1), Nina Velten (1), Stephanie Elies (1)

Bericht: DRULLI