Vor einer erfreulich großen Zuschauerkulisse in der Steinbacher Sportschule, entwickelte sich am vergangenen Sonntag eine 3.Liga-Partie, die alles zu bieten hatte, was den Handball zuletzt auch medial so interessant gemacht hat.

Dabei waren die Vorzeichen eigentlich nicht besonders positiv: Nachdem die ehemalige Spielführerin Simone Falk bekanntlich temporär und berufsbedingt über die Winterpause zum Gegner wechselte, kam in der Woche zuvor für die zweite Linksaußen, Sarina Müller die erschütternde Diagose – Muskelabriss der Bizepssehne (mit anstehender OP) und Sara Hildebrand streckte während der Woche eine Grippe nieder. Dazu kamen mit den angeschlagenen Kathrin Gerspach und Verena Keller nochmals zwei Fragezeichen, wie auch der erstmalige Einsatz von Sarah Daul nach ihrer Verletzung. Auch die derzeitige Prüfungsphasen einiger Studentinnen im Team, verhinderten im Vorfeld einen Drittliga-tauglichen Trainingsbetrieb, was dem Trainerteam Bauer/Manz viel Kopfzerbrechen bereitete. Dabei wurden die Belastungen der A-Juniorinnen noch überhaupt nicht berücksichtigt, die nach ihrem Jugendbundesliga-Spiel in Buxtehude erst spätnachts wieder aus dem Reisebus stiegen.

Erfreulich, dass sich letztlich kurzfristig „Joker“ Cèline Baier bereit erklärte, trotz großem Trainingsrückstand auch wieder in der Bundesliga-Mannschaft auszuhelfen und ihre Sache mehr als gut machte.

Zur Partie:
Man merkte es allen Beteiligten an, das nach den Punktgewinnen der hinteren Mannschaften der Tabelle der Druck schon größer war als üblich. Letztlich steigen mit mindestens 3 Teams der 12 Mannschaften mindestens ein Viertel ab und der Kampf um die hinteren Plätze wird sicherlich noch hart und gnadenlos werden. Dennoch war allen SG-Mädels anzumerken, dass man endlich wieder ein Erfolgserlebnis wollte und mit einer an diesem Tag überragenden Svenja Wunsch im Tor von Beginn an in der Defensive hellwach war. Dies führte mit 4:1 und 6:3 zu klaren Führungen zu Spielbeginn und zwang die gegnerische Bank zu einer frühen Auszeit.. Dennoch blieb man sehr konzentriert und focusiert und erzielte in der 20.Minute das 12:8, was Trainerin Zimmermann schon zur 2. Auszeitkarte nötigte. Diese zahlte sich dann aber leider für die Gäste aus. Während man selbst zu viele Chancen liegen ließ und auch in der Abwehr nicht mehr konsequent genug agierte, kamen die erfahrenen Gäste um Toptorjägerin Sulamith Klein immer wieder zu leichten Treffern, was letztlich beim 15:16 erstmals eine Führung bedeutete, die man aber bis zur Pause beim 16:16 egalisieren konnte, allerdings eine mögliche, klare Führung verhinderte.

Direkt nach dem Wechsel gingen die Rebländerinnen dann durch zwei spektakuläre Treffer in Folge von Linksaußen Cèline Baier, sofort wieder mit 18:16 in Front, ohne allerdings die Schwäbinnen vorentscheidend hinter sich lassen zu können. Beim 20:20 und 23:23 wogte das Spiel hart umkämpft hin und her und zwang die SG-Trainerbank nun ebenfalls zu einer Auszeitbesprechung. Immer wieder benötigte die nun aufopferungsvoll kämpfende Abwehr die tolle Unterstützung von Svenja Wunsch im Kasten, die in ihrem besten Saisonspiel ebenso die nötige Ruhe ausstrahlte, wie der gelassen bleibende Rückraum mit Franzi Manz, der nun aufdrehenden Laetitia Quist und einer in Abwehr und Angriff herausragenden Nathalie Droll, die für die ganz wichtigen Treffer in einer hart umkämpften Partie sorgte, in der sich das Pendel, auch dank eines Doppelschlages von Rechtsaußen Fitore Aliu, immer mehr in Richtung „Heimsieg“ bewegte. Auch die gerade 18 Jahre alt gewordene Stephi Elies konnte den Rückraum nun immer wieder entlasten und machte trotz Doppelbelastung ebenfalls ein gutes Spiel. Mit der angeschlagenen Sarah Daul am Kreis agierte man dann in den letzten 10 Minuten erneut mit viel Übersicht und schaffte in der 55.Minute das letztlich vorentscheidende 30:26, währen sich die starke Lena Vogt auf der Spielmacherposition leider ohne Fremdeinwirkung noch einen schmerzhaften Achillessehnenabriss zuzog und in der Schlussphase ausfiel.

Trotz doppelter Unterzahl gegen eine Kurzdeckung der Gäste, kam der Sieg letztlich dann nicht mehr in Gefahr und fand dank einer starken Willensleistung der SG-Mädels mit 31:29 letztlich einen verdienten Sieger.

Jetzt gilt es allerdings möglichst auswärts beim Tabellenvorletzten Würm/Mitte (München) nachzulegen, um den Abstand zu den hinteren drei Rängen zu halten, was angesichts des überraschenden Auswärtssieges des nächsten Gegners in Gröbenzell keine Ausflugsfahrt werden wird. Zu diese Fahrt am kommenden Samstag sind im Bus noch Plätze frei. Bei Interesse bei Uli Droll (07223/52211) oder Arnold Manz (07223/57643) melden.

Aufstellung:
Tor: Svenja Wunsch, Olivia Blandl, Miriam Federau
Feld: Anina Hodapp, Laetitia Quist 8, Nathalie Droll 5, Franzi Manz 2, Sarah Daul 1, Munja Kotzian 1, Verena Keller, Stephanie Elies 4, Kathrin Gerspach 1, Celine Baier 4/1, Fitore Aliu 5/2

Bericht : Drulli
Bilder: Marco Schreiber