Herzschlag-Finale mit gutem Ende und einer weiteren Saison 3.Bundesliga !

Der Meister der spannenden Kriminalfilme, Alfred Hitchcock hätte sicher Spaß an den letzten Auftritten der SG-Bundesliga Truppe, die auch im letzten Heimspiel Dramatik ohne Ende boten und sich letztlich mit einem Unentschieden für eine weitere 3.Liga-Saison von den rund 300 Zuschauern verabschiedeten.
Zum Spielverlauf:
Stephi Elies, Laetitia Quist und Karla Höhne waren die ersten Torschützinnen, die den Gastgeberinnen von Beginn an, eine Führung garantierten. Dabei ist schon abzulesen, dass die dezimierte Truppe (ohne den privat verhinderten Coach Kevin Bauer) mit einer blutjungen Truppe das Schlüsselspiel um den Klassenerhalt anging. Bis zum 7:4 war man immer am Drücker, musste dann aber in einer schwachen Phase mit unkonzentrierten Aktionen in Abwehr und Angriff den Gegner auf 7:7 ausgleichen lassen. Die nötige Auszeit wurde dann zu taktischen Nachjustierungen genutzt, was dem Team vor der immer wieder spektakulär parierenden Torhüterin Svenja Wunsch und wieder mehr Sicherheit verlieh und über 10:7 und dem Halbzeitstand von 15:10 einen klaren Vorteil bescherte. In dieser Phase musste dann allerdings leider Verena Keller nach einem Ellbogencheck von Bergmane-Versakova mit einer Gesichtsverletzung vom Platz getragen werden und die Jugendlichen Janina Horn und Janina Jülg verjüngten die Truppe nochmals deutlich bei ihrem nötigen Einsatz am Kreis und auf Rechtsaußen. Stabil nun ingesamt die Abwehrarbeit gegen den starken Rückraum der Gäste, wo sich immer wieder Anina Hodapp, Franzi Manz und auch Janina Jülg den körperlich überlegenen Shooterinnen aus Pforzheim erfolgreich entgegen stemmten
Nach der Pause kam das Team um die äußerst torhungrige Laetitia Quist, gestützt auf eine gut funktionierende offensive Abwehr – jetzt auch mit Karen Klöpfer auf Außen, immer besser in Fahrt und beim 18:11 schien sich das Spiel klar zu Gunsten der Heimmannschaft zu drehen.

Auch beim zwischenzeitlichen 21:17 in der 40.Minute schien man auf Erfolgskurs, bevor dann wie so oft, die Fehlerquote besonders im Angriff zu hoch wurde und man die eigentlich schon geschlagenen Gäste förmlich einlud, nochmals zurück zu schlagen. Dies nahm bei einer rüden Aktion erneut Bergmane-Versakova zu wörtlich, die nach einer unfairen Attacke gegen Celine aier 10 Minuten vor Schluss mit der Roten Karte bei Stand von 25:22 vom Feld musste. Nun konzentrierte man sich in der Defensive zurecht auf die Liga-Torjägerin Kolasinac, die man mit 4 Feldtoren letztlich gut im Griff hatte, ließ aber auf beiden Außenpositionen viel zu viele Würfe zu, die entweder per Strafwurf verwandelt wurden, oder aber über Rechtsaußen zum Spielende gleich viermal in Folge zu leichten Gegentreffern führten. Selbst blieb die SG-Truppe im Angriff zu wenig mutig und durchschlagskräftig, was in der 58.Minute zum Entsetzen des lautstarken Heimpublikums, durch einen Strafwurf der Gäste den überraschenden Ausgleich (28:28) zur Folge hatte. Selbst erneut einen Angriff leichtfertig vergeben, musste man dann sogar in der letzten Spielminute den ersten Rückstand beim 28:29 verkraften um plötzlich ein sicher geglaubtes Spiel völlig aus der Hand geben. 20 Sekunden vor Schluss konnte dann die energische Anina Hodapp nur durch ein Foul am Kreis gestoppt werden und Sara Hildebrand blieb beim entscheidenden Strafwurf erneut cool genug, das wichtige Unentschieden zu erzielen. Die letzten Sekunden konnte man dann jegliche Wurfversuche der Gegner unterbinden und das 29:29 über die Zeit retten, was die Distanz zu Pforzheim im Abstiegskampf letztlich wahrte.
Als dann mit Spielschluss auch die Niederlage von Kontrahent Bietigheim in Freiburg übermittelt wurde, konnten sich die Mädels erst nach und nach über die Situation freuen, dass man auch im kommenden Jahr 3.Liga Handball in Steinbach und Bühl zeigen darf !

Die „Verlängerung“ nach dem Spiel war dann einer größeren Abschiedsvorstellung scheidender Spielerinnen durch Spielführerin Nathalie Droll gewidmet. Während Sarina Müller wieder beruflich an den Bodensee zurückkehrt und bekanntlich Laetitia die Herausforderung 1. Bundesliga in Metzingen annimmt, entschloss sich Miriam Federau zuletzt, nicht zum Heimatverein TuS Schutterwald zurückzukehren, sondern studienbedingt nach Kreuzlingen (1.Liga Schweiz) zu wechseln. Schmerzlich sicherlich auch der Abschied von Munja Kotzian und Anina Hodapp, die künftig etwas kürzer treten wollen und nicht mehr zur Verfügung stehen.

Für die SG-Verantwortlichen heißt es jetzt, zuerst sich einmal (als bisher einziger Aufsteiger) über den Klassenerhalt zu freuen, was angesichts der vielen Verletzungen und Ausfälle sicherlich gleichzusetzen ist mit dem Aufstieg im vergangenen Jahr.
Andererseits wird man den eingeschlagenen Weg mit eigenen Nachwuchskräften auch künftig nicht verlassen und auch im kommenden, sicherlich schweren 2. Drittliga-Jahr erneut eine schlagkräftige, junge und hungrige Truppe ins Rennen schicken, in der dann hoffentlich auch wieder einige Rekonvaleszenten nach ihren Verletzungen wieder mit an Bord sein werden.

Zuvor gilt es jetzt – ein Gott sei Dank entspanntes, letztes Saisonspiel beim TSV Ketsch am 1. Mai zu absolvieren, um dann eine höchst verdiente Trainingspause einzuleiten.

An der Stelle auch nochmals ein ganz dickes Kompliment an alle Freunde, Fans und Unterstützer der SG-Mädels, auf deren Hilfe man gerne auch im nächsten Jahr wieder baut.

Aufstellung:
Tor: Svenja Wunsch, Miriam Federau, Olivia Blandl
Feld: Janina Jülg 1, Anina Hodapp 1, Karen Klöpfer 1, Laetitia Quist 10, Franzi Manz 2, Fitore Aliu 1/1, Karla Höhne 1, Janina Horn, Sarah Hildebrand 6/4, Celine Baier 2, Munja Kotzian 1, Verena Keller 1, Stephanie Elies 2

Bericht : Drulli
Bilder: Marco Schreiber