Zwei tolle Serien halten auch gegen den Tabellenführer:
Mit 15:1 Punkteserie zuhause auch nach Topspiel noch ungeschlagen in der Saison 22/23

Die Handballfans kamen an diesem Samstagabend in der gut gefüllten Bühler Großsporthalle aus dem Staunen nicht mehr heraus. War das wirklich die Mannschaft der SG Steinbach/Kappelwindeck, die nach sieben Spieltagen mit 4:10 Punkten völlig ohne Selbstvertrauen am 21. November das Tabellenende der 3. Frauen-Bundesliga Südwest zierte? Kaum zu glauben, aber doch wahr. Jetzt kam sogar der bis dato noch ungeschlagene Tabellenführer HSG Bensheim/Auerbach II unter die Räder, wurde mit 36:30 (19:13) deutlich und verdient geschlagen nach Haus an die hessische Bergstraße geschickt, während die Rebland- SG mit einem Handballfest ihre Erfolgsbilanz auf sage und schreibe 15:1 Punkte schraubte.

Gästetrainer Sascha Kuhn nahm nach der HSG-Blamage denn auch kein Blatt vor den Mund: „Die SG hat völlig verdient gewonnen. Mit 24 technischen Fehlern und 14 Fehlwürfen kann man in der 3. Liga eben keinen Blumentopf gewinnen.“ Arnold Manz, sportlicher Leiter und Vater des SG-Erfolges, freute sich nicht nur wegen des beeindruckenden Sieges: „Das Schönste war die volle Halle und die tolle Atmosphäre.“ Auch für seine Mädels war er voll des Lobes: „Es war toll, dass die jungen Spielerinnen Verantwortung übernommen haben, als unser Spiel kurz einmal stockte. Gefreut habe ich mich vor allem auch über die heraus gespielten Tore.“

Trotz Studium in Heidelberg immer eine wertvolle Unterstützung auch in der 3.Liga: Youngster H.Bertele

Angeführt von der überragenden Desire Kolasinac auf der Mittelposition schlug die Rebland-SG von Beginn an ein höllisches Tempo an, dem die Erstliga-Reserve nicht folgen konnte. Kolasinac selbst, Siebenmeterspezialistin Lucy Klingler, die fünf von sechs teilweise spektakulär verwandelte, Franka Riedl, Fitore Aliu und „Turbo“ Lorena Vierling erhöhten von 3:3 (6.) auf 8:3 (10.), die HSG nahm die erste Auszeit. Ein ganz besonderes Tor war das 10:6 (15.) durch Kolasinac, denn es war ihr 100. in der laufenden Saison. Sie unterstrich nachhaltig, dass sie die Unterschiedsspielerin in diesem jungen Team ist. Sie ist endgültig angekommen und kann gerade den jungen Spielerinnen viel helfen. Bleibt zu hoffen, dass sie der SG ein weiteres Jahr erhalten bleibt.

Gestützt auf eine starke Ina Rahner, die nach der Pause durch Oli Blandl gut vertreten wurde, diktierte die SG das Spiel, hatte beim 17:10 (23.) durch Marleen Kern bereits sieben Tore Vorsprung. Das war schon die halbe Miete in diesem Tempospiel, in dem die guten Schiedsrichter in Halbzeit eins nicht einmal Zeitspiel anzeigten.

Nach dem Wechsel (19:13) ließ die zupackende SG-Abwehr die Gäste weiterhin nicht zur Entfaltung kommen und baute den Vorsprung bis zur 37. Minute auf 24:16 (Karen Klöpfer) aus. Da war der Stecker bei der HSG schon halb gezogen. Als Vierling und Kolasinac auf 32:24 (50.) stellten, war er ganz gezogen. Der Rest war Schaulaufen gegen einen Gegner, der evtl. Meister werden wird, aber nicht aufsteigen kann. Für die Aufstiegsrunde wird sich die HSG Freiburg qualifizieren, die am 26.3.23 noch ins Rebland zum Rückspiel kommt.

SG Steinbach/K.: Rahner, Blandl, Z. Bürger – Riedl 5, Schipper, Vierling 4, L. Bürger, Bönte, Jülg 2, Hildebrand, Kern 3, Kolasinac 10, Aliu 3, Klingler 5/5, Klöpfer 2, Bertele 2.

Fotos: Harro Hornung
Bericht Wb