Ein Sammelsurium an Gefühlen bei der ersten Niederlage nach 4 Monaten zum Abschluss der regulären 3.Liga-Saison bei der HSG Freiburg…

Den Verantwortlichen um Trainer Arnold Manz stand so manches Fragezeichen nach Abpfiff des Topspiels beim neuen 3.Liga Meister Süd/West deutlich im Gesicht geschrieben.
Letztlich war man nach monatelanger Siegesserie und einem Sahne-Auftritt vor Wochenfrist eigentlich hauptsächlich an den eigenen Unzulänglichkeiten in Sachen positives Ergebnis gescheitert. Es war vorab klar, dass Spiele wie zuletzt gegen Schozach/Bottwartal sicherlich nicht jedes Wochenende gelingen und man dennoch bereit war den Kampf gegen die in dieser Saison zuhause unbesiegten Freiburger mit viel Herzblut anzunehmen.

Leider gelang es aber von Beginn an nicht, die nötige Sicherheit ins Spiel zu bringen. Stand man doch erneut recht stabil in der 6:0 Formation, wurden anfangs einfach zu viele Ballgewinne nicht in die nötigen Tempogegenstöße umgesetzt und einfach Ballverluste produziert.
Auch im Angriffsspiel blieb vieles ohne die nötige Laufbereitschaft, um die gut funktionierende offensive Abwehr der Gastgeberinnen entscheidend zu knacken. Dazu kamen immer wieder leichtfertig vergebene Abschlüsse auf allen Positionen, die eine mögliche Führung gegen die keineswegs besser agierenden HSG Frauen verhinderte. So wog die Partie in der 1. Halbzeit ergebnistechnisch recht lange hin und her und man blieb beim 8:8 und 10:10 nach feinen Treffern von Aliu und Leonie Bürger immer dran.
In der Schlussphase vor der Pause leistete man sich dann allerdings etliche Fehler in Folge, ohne in dieser Phase auch den nötigen Zugriff in der Abwehr zu kriegen und musste mit einem unnötig klaren 15:12 Rückstand in die Kabine.

Nochmals galt es in der Pausenansprache das Selbstvertrauen zu stärken, das eigene Leistungsvermögen abzurufen und ein Hälfte 2 einen vernünftigen Restart hinzulegen.

Dies sollte dann auch Dank des Premieren-Einsatzes von Youngster Marleen Kern im rechten Rückraum gelingen. Gemeinsam mit Stephi Elies konnte die erst 16 jährige Nachwuchsspielerin in ihrem 1. Bundesliga-Spiel mutig dazu beitragen, erneut wieder den Faden für eine erfolgreiche Aufholjagd zu finden. Beim 17:16 war man wieder im Spiel und mit 4 Treffern in der 2. Halbzeit trug Marleen gemeinsam mit Stephi Elies und Fitore Aliu dazu bei, dass der unheimlich starke Gästeblock auf der Zuschauertribüne beim 20:20 in der 47.Minute total „on fire“ war. Auch beim 24:23, 5 Minuten vor Schluss, war noch nicht klar, wohin der Pendel letztlich ausschlagen würde. Dann allerdings versemmelte man erneut so manche Großchance – insgesamt auch leider 4 von 6 Strafwürfen, was trotz nun offener Manndeckung und 7.Feldspielerin der SG, den nun abgehockt agierenden Freiburgerinnen den letztlich dann wohl verdienten knappen Sieg und die Meisterschaft bescherte.

Bleibt dennoch festzuhalten, dass man in dieser Saison eine überragende Vorstellung abgab und auch zum Schluss beweisen konnte, mit den vielen eigenen Nachwuchskräften inzwischen zu einem Spitzenteams gereift zu sein, das an diesem Tag nur an sich selbst scheiterte.
Auch wenn nun doch einige Stützen des diesjährigen Teams in der nächsten Runde fehlen werden. Am Beispiel von Jugend-Nationalspielerin Marleen Kern keimt die Hoffnung, dass einmal mehr auch diese Lücken geschlossen werden und immer wieder neue hoffnungsvolle Talente in die Fußstapfen ihrer Vorgängerinnen schlüpfen werden und auch 22/23 eine wettbewerbsfähige SG-Mannschaft in die 3.Liga starten wird.

Unrühmlich – und an dieser Stelle leider auch zu erwähnen ist die Tatsache, dass sich die Sportliche Leitung des Gegners aus Freiburg, nicht nur im Vorfeld auf allen Kanälen um Spielerinne der SG K/S bemühte, sondern auch die Dreistigkeit besaß, bereits vor- und nach der Partie erneut, Spielerinnen von einem möglichen kurzfristigen Wechsel überzeugen zu wollen…

Nun gilt es aber in den verbleibenden „Bonus-Spielen“ um den Liga-Pokal nochmals zu beweisen, dass man mit den Topmannschaften der 3.Liga deutschlandweit mehr als mithalten kann. Leider konnte der DHB bis dato weder Termine noch Modus mitteilen, die für die Durchführung dieser letzten Partien Geltung haben.

Bei der abschließenden „Schnaps-Party“ zum 55.Geburtstag von Günter Pfundstein (Vater von Ariane) auf der Heimreise in Elgersweier, durften dann die versammelten Mädels der 1. und 2. Damenmannschaft (nach Sieg im Aufstiegsspiel in Mimmenhausen) letztlich aber nach und nach den Stimmungsbarometer wieder nach oben regeln. Dies lag weniger am Alkoholpegel, sondern in der Gewissheit und dem berechtigen Stolz, gerade eine überragende Saison mit den 3 Leistungsteams der SG Kappelwindeck/ Steinbach erleben zu dürfen.

Aufstellung:
Tor – Zoe Bürger, Oli Blandl, Ina Rahner
Feld – Franzi Manz, Nadja Kaufman 2/1, Stephi Elies 7, Sarah Tränkel, Lisa Schipper, Desi Kolasinac 1/1, Fitore Aliu 6, Franka Riedl 1, Janina Jülg 1, Ariane Pfundstein 1, Kathrin Gerspach, Leonie Bürger 1, Marleen Kern 4