Kampfbetonte Partie mit viel Leidenschaft fand leider kein Happy End… SG Frauen mit Durchschnittsalter von 20,9 Jahren mit unglücklicher 3.Liga Niederlage

Im 4. Auswärtsspiel der bisherigen Saison mussten die SG-Frauen eine äußerst schmerzhafte und unglückliche Niederlage wegstecken. Dabei waren die Vorzeichen nicht gerade optimal, musste doch Toptorjägerin Desi Kolasinac sehr kurzfristig für die Bosnische Nationalmannschaft freigestellt werden und auch Fitore Aliu weilt derzeit für 1 1⁄2 Wochen bei der Nationalmannschaft des Kosovo. Eine Verlegung war leider aufgrund Terminschwierigkeiten nicht mehr möglich. So verstärkte man sich für diese Partie nochmals mit Franzi Manz, die der Abwehr unheimlich Sicherheit verlieh und der jungen Helena Bertele, die sich immer besser in dieser Leistungsklasse zurecht findet und ebenso eine gute Partie absolvierte. Leider musste allerdings auch noch „Turbo“ Lorena Vierling verletzungsbedingt kurz vor Anpfiff passen.
Lediglich in der Startphase war man auf Seiten der SG noch nicht ganz wach, gestattete dem Heimteam nach 6 Minuten eine 2:0 Führung, um dann aber mit einer starken Zoe Bürger im Tor und einer überragend agierenden 3:2:1 Abwehr mit einem 4:0 Lauf selbst mit 2:4 in Führung zu gehen. Leider versäumte man es in dieser Phase die vielen Ballgewinne auch in schnelle Gegentreffer zu verwandeln und traf im Angriff nicht immer die richtigen Entscheidungen. Dennoch blieb man bis zur Pause eines unheimlich intensiv geführten Spiels immer am Drücker und zeigte viel Wille und Leidenschaft, dem Tabellennachbarn alles abzuverlangen. Leider bewies man allerdings in der Offensive oft zu wenig Durchschlagskraft und Mut für einfache Fernwürfe, was angesichts der jungen Rückraumachse (Altersdurchschnitt 19 Jahre !) allerdings erklärbar ist.
So ging man mit einer Führung in die Halbzeitpause (9:10), die man direkt nach Wiederanpfiff sogar auf 9:12 ausbauen konnte und das Pendel in Richtung Punktgewinn auszuschlagen schien. Dabei stand nun auch die eingewechselte Ina Rahner sicher im Tor, Janina Jülg zeigte gegen das Mainzer Toptalent Bartasevicute eine überragende Abwehrleistung und das junge SG Team überzeugte weiter mit der besten Defensivleistung der Saison. Die Führung hielt bis zur 50 Minute (17:18) als man dann durch einige Fehlangriffe die Gastgeberinnen zum Ausgleich kommen ließ, bzw. das Mainzer Team beim 20:18 erstmals wieder in Führung gehen konnte. Dabei ließen die sehr unsicher agierenden Schiedsrichter Ernst/Henkel zu Spielende jegliches Fingerspitzengefühl vermissen. Totale Konfusion bei der Schritte-Auslegung, eine völlig überzogene 7m Entscheidung in der 58 Minute gegen die SG und als Krönung ein angebliches Stürmerfoul von Franka Riedl beim Gegenstoß, die von der seitlich anlaufenden Abwehrspielerin beim Torerfolg von den Beinen geholt wurde – 25 Sekunden vor Spielende…!
Ein Kompliment für die Besonnenheit der SG-Verantwortlichen und Spielerinnen, die sich von den offensichtlichen und spielentscheidenden Entscheidungen der Schiris nicht provozieren ließen, allerdings völlig enttäuscht den Schlusspfiff hinnehmen mussten. Auch die nachträgliche Entschuldigung für die letzte Fehlentscheidung der Schiris, konnte die SG-Mädels angesichts einer wirklich unverdienten Niederlage letztlich auch nicht mehr trösten.

Bleibt neben der leeren Ausbeute eines weiten Auswärtsspiels lediglich die Erkenntnis, dass die jungen Mädels um Franka Riedl, Anna Bönte und an diesem Tage besonders auch die starken Youngsters ( Lucy Klingler – 19 und Marleen Kern – 16), inzwischen allesamt 3.Liga Niveau haben und sicherlich bald auch wieder Zählbares auf der Habenseite verbuchen. Dabei wird man sich vom aktuellen Tabellenstand nicht verunsichern lassen, weiter an den Defiziten arbeiten und beim nächsten schweren Auswärtsspiel beim Tabellenführer und Aufstiegskandidaten HSG Freiburg (12.11. 20 h), als absoluter Außenseiter hoffentlich einen ähnlich engagierten Auftritt hinzulegen.

Aufgebot:
Ina Rahner, Zoe Bürger, Oli Blandl
Karen Klöpfer (1), Franzi Manz, Marleen Kern (5), Sara Hildebrand, Janina Jülg (1), Lisa Schipper (3), Leonie Bürger (1), Helena Bertele (1), Lucy Klingler (7/2), Franka Riedl (1)

Erfolgreichste Torschützinnen: Lucy Klingler und Marleen Kern

Bericht „Drulli“
Bild – Harro Hornung