C2 sichert sich in einem Krimi die vorzeitige Bezirksmeisterschaft

Am vergangenen Sonntag sahen die Zuschauer ein an Spannung und Dramatik nicht zu überbietendes Topspiel (Erster gegen Zweiter). Die SG Kappelwindeck/Steinbach II, bis dato verlustpunktfrei, brauchte einen Sieg, um sich vorzeitig die Bezirksmeisterschaft zu sichern. Mit einem Sieg zu Hause gegen Freudenstadt/Baiersbronn hatte man zwar mit 26:19 vor vier Wochen gut vorgelegt, jedoch war klar, dass es auswärts noch mal eine ganz andere Hausnummer werden würde.

Schon zu Beginn war die Stimmung auf den gut besuchten Rängen sehr hitzig. Dementsprechend nervös begannen beide Mannschaften, wobei der Gastgeber den besseren Start erwischte. Über 2:0, 7:5 und 10:7 legten die Schwarzwälder vor. Im Angriff zeigte die SG in der Anfangsviertelstunde eklatante Schwächen im Torabschluss und das Rückzugsverhalten ließ zu wünschen übrig. Aber die erste Auszeit auf Seiten der Gäste zeigte Wirkung. Die Mädels bekamen wieder etwas mehr Sicherheit, die Abwehr stand stabiler – mit einer gut aufgelegten Fiona Kern im Tor – und man kam zu leichten Toren per Gegenstoß und konnte so zur Halbzeit auf 12:12 aufschließen.

Und was die Zuschauer nun in der zweiten Halbzeit zu sehen bekamen, war alles, was ein Handballspiel so bieten konnte. Zweimal war die SG Kappelwindeck/Steinbach in den ersten fünf Minuten in Überzahl, konnte dies jedoch nicht nutzen – eher im Gegenteil: wie zu Beginn der Partie legten die Gastgeber mit 17:14 vor. Und in der 37. Minute überschlugen sich nun die Ereignisse. Sorija Vong sah eine eher unberechtigte Zeitstrafe und Trainer Michael Höll sah ebenfalls 2 min und dann aus heiterem Himmel die glatte rote Karte. Eine absolute Fehlentscheidung des jungen, total überforderten Schiedsrichters, der leider in der gesamten Partie auf beiden Seiten kein glückliches Händchen hatte. Die Tribüne kochte nun und es war für die Mädels der SG Kappelwindeck/Steinbach in doppelter Unterzahl nun eine Herkulesaufgabe, die Partie wieder an sich zu reißen. Fiona Kern machte aber mit dem gehaltenen 7m gegen Abril Pintos Volpe – stärkste Spielerin von FDS – den Anfang. Vielleicht waren diese Ereignisse dann eine Initialzündung. Das Niveau der Partie war vielleicht nicht sonderlich hoch, aber der absolute Kampfgeist der Gäste war geweckt. Die doppelte Unterzahl überstand man recht gut. Endlich zeigte man besonders in Person von Josefine Horn und Denise Vierling kluges Wurfverhalten. In der 40. Minute konnte die SG dann auf 18:18 aufschließen und die Partie war wieder völlig offen. Beim 19:19 nahmen die Gastgeber ihre erste Auszeit. Aber die SG kam immer besser in Fahrt – so schien es. Jedoch zwei vergebene 7m in der Schlussphase hielt Freudenstadt weiter im Spiel. So markierte Fenja Mitzel in der 44. Minute das 20:20 und in der 47. Minute legte Denise Vierling erstmals wieder mit 20:21 vor. Aber wie lange können drei Minuten im Handball sein! Vergebene Torchancen ließen bis 25 Sekunden vor Schluss gar nichts mehr passieren. Zum Entsetzen der SG machten aber nun die Gäste das heißumjubelte 21:21. Gedankenschnell schaltete die SG aber um und konterte mit schnellem Anspiel über Maria Olhausen zum Meisterschaftstreffer zum 21:22. Doch die Gastgeber hatten noch zehn Sekunden zu spielen und vier Sekunden vor Schluss gab es nochmal Eckball, der tatsächlich auch über den Rückraum den Weg zum Tor fand und haarscharf am langen Eck vorbeischrammte.
Und nun brach die SG Kappelwindeck/Steinbach in Jubelstürme aus und mit allem was man hatte schallte „Meister, Meister…“ durch die Halle.

Ein insgesamt hart umkämpfter aber in Summe verdienter Sieg. Wenn eine Mannschaft es schafft, solche Spiele für sich zu entscheiden, immer wieder zurück zu kommen, egal was neben und auf dem Feld passiert, wird sie verdient Meister. Und das bis dato auch verlustpunktfrei, was man auch kommenden Samstag (11 Uhr Schwarzwaldhalle gegen die SG Ottersweier/Großweier) weiter aufrechterhalten will.
Glückwunsch an alle Mädels!

Für die SG spielten:
Fiona Kern (Tor), Sorija Vong (1 Tor), Luisa Höll (6/3), Lisa Altmann, Lea Horn (1/1), Denise Vierling (3), Josefine Horn (2), Fenja Mitzel (6), Maria Olhausen (3), Sofia Held.
Trainer: Michael Höll, Sarah Daul
@ sd