– weibliche C- und B-Jugend der SG Kappelwindeck/Steinbach arbeitet mit Sportpsychologischem Coach Janosch Daul zusammen –

Langsam aber sicher kamen die C- und B-Mädchen der SG Kappelwindeck/Steinbach nun wieder im Hallentrainingsalltag an. Zwar immer noch unter Berücksichtigung sämtlicher Corona-Auflagen, aber immerhin ist wieder ein Handballtraining mit Körperkontakt möglich. Doch durch die lange und auch abrupte Pause und die – aufgrund der Anzahl der Mädels – vielen unterschiedlichen Trainingsgruppen, ermöglichte bisher noch kein richtiges Miteinander – geschweige denn ein echtes Kennenlernen und Zusammenfinden in den einzelnen Teams. Um das aber nach dieser Corona-Phase explizit zu fördern, wurde der sportpsychologische Coach Janosch Daul aus Halle eingeladen. Er leitete – mit Hilfe des Trainerteams – über zwei Tage verteilt drei intensive Workshops an und ermöglichte so viele neue Erkenntnisse untereinander, aber auch mal einen ganz anderen Blickwinkel auf unsere Sportart.

Nach einer Begrüßung und Einführung am Sonntagmorgen, in der die Spielerinnen einen Vorgeschmack auf die drei Workshops erhielten und entsprechende Zielstellungen für diese kommuniziert wurden, teilte man die Gruppe in passende Zusammensetzungen auf. Während die eine zunächst handballspezifisch arbeitete, stand für die andere die gezielte Förderung von Austausch- und Kennenlernprozessen im Mittelpunkt. Neben zwei praktischen Übungen – besonders hoch her ging es beim Kennenlernbingo – wurde mit den Spielerinnen insbesondere die Wichtigkeit einer kontinuierlichen Kommunikation untereinander erarbeitet und darauf eingegangen, in welchen Situationen ein interaktiver Austausch passend ist. Eine Haupterkenntnis für die Spielerinnen bestand darin, dass auch eine explizite Kommunikation über privat-persönliche Themen dabei helfen kann, ein Verständnis füreinander zu entwickeln und für den Teamzusammenhalt zuträglich ist.
Den Einstieg in den sich anschließenden, am späten Mittag stattfindenden Workshop, bildete eine praktische Übung, bei der die Spielerinnen zunächst versuchen sollten, einen Softball auf einem Schläger in einer Minute möglichst oft „dopsen“ zu lassen. Auf Basis der erreichten Kontakte galt es für jede Handballerin, ein motivierendes und realistisches Ziel für den zweiten Durchgang zu formulieren, welches erreicht werden sollte. In einer anschließenden Reflexion wurde deutlich, dass durch die zusätzliche Motivation, maßgeblich ausgelöst durch die Wirkung des formulierten Ziels, erstaunlich viele Spielerinnen ihre Vorgabe erreichen konnten. Anschließend wurden die Spielerinnen, zunächst in kleineren Gruppen, dann immer größer werdend, aufgefordert, sich konkret darüber Gedanken zu machen, wo die Reise der Teams in dieser Saison sprichwörtlich hinführen sollte. Hierbei wurde das Motto der Workshopserie Perspektiven für die Zukunft entwickeln mit Leben gefüllt. Durch die anregenden Diskussionen gelang es, sowohl für die C-Mädchen als auch die B1- und B2-Mächen motivierende und messbare Ergebnisziele zu formulieren, wobei diese zusätzlich zwischen einem „klassischen“ Ziel und einem Optimalziel differenzierten.

Zu Beginn des abschließenden Workshops am Montagabend wurden in Kleingruppen die persönlichen Ziele der Spielerinnen in den Fokus gerückt und zur Zielerreichung nötige Vorsätze formuliert. Nachdem also geklärt worden war, was sowohl individuell als auch mannschaftlich erreicht werden soll, stand im Anschluss daran die Frage nach dem WIE im Mittelpunkt. Nach zahlreichen anregenden Diskussionen erarbeiteten sich die knapp vierzig Spielerinnen hierfür, in Form einer Erfolgspyramide, die aus ihrer Sicht relevantesten Teameigenschaften, welche die drei Mannschaften nun in dieser Saison in höchstem Maße prägen und die Grundlage zur Zielerreichung darstellen sollen. Um die Überführung der Eigenschaften in die Praxis zu erleichtern, formulierten die Teilnehmerinnen als Teamgebote neun konkrete Leitlinien in Form von Wir-Botschaften.

Als permanenten Erinnerungsanker erhielt jede Spielerin ein Döschen, das an der Sporttasche befestigt werden kann und eine Visualisierung der Zielstellungen, Erfolgspyramide und Leitlinien in Form eines Zettels enthält.

Ein erster Einstieg ist nun gemacht. Jetzt gilt es nun die Vorstellungen und Ziele mit Leben zu füllen – im Trainingsalltag, aber dann auch zu Rundenbeginn, welcher schon in knappen acht Wochen vor der Tür steht.

An dieser Stelle möchte sich das Trainerteam ganz ausdrücklich bei Janosch Daul für die anregenden drei Workshops bedanken, die uns auf sämtlichen Ebenen weitergebracht haben und mit Sicherheit noch lange in die Runde nachwirken werden.

@ sjd