Achterbahnfahrt gegen den Spitzenreiter

Nach einem guten Spiel vergangene Woche gegen die SG Ottenheim/Altenheim/Schutterwald, wollte man diese Woche das direkte Rückspiel ähnlich knapp gestalten. Doch ein völlig anderer Spielverlauf entwickelte sich ab der 7. Minute. Bis zum 3:3 spielten wir noch auf Augenhöhe, doch auch in dieser Phase zeigten sich schon erste Schwierigkeiten im Angriff. Fangfehler und blitzschnelles gekonntes Umschalten der Schutterwälder bestraften uns sofort und wir lagen folgerichtig mit 3:7 hinten. Auch eine Auszeit brachte nicht die erhoffte Wende. Trotz Umstellung in der Abwehr auf eine noch offensivere Variante verteidigten wir alles andere als clever und die wenigen Chancen die uns im Angriff blieben, ließen wir links liegen. Über 3:11 und 6:14 gerieten wir immer mehr ins Hintertreffen. Einzig und allein Sarah Tränkel war ein kleiner Lichtblick im Angriff – sie setzte sich mehrmals schön im 1-1 auf der Mitteposition durch. Aber im Grunde genommen war ein Aufbäumen nicht mehr zu sehen, wir schenkten förmlich dem Südbadenliga-Spitzenreiter Tor um Tor. Folgerichtig lagen wir mit 10:19 hinten zur Pause. Ein Debakel bahnt sich an.

Nun muss man als Trainer die richtigen Worte in der Kabine finden, um sich hier nicht kampflos geschlagen zu geben und weiter ins offene Messer zu laufen. Eine Umstellung in der Abwehr auf die ungewohnte 6:0-Deckung war ein weiterer taktischer Versuch, an diesem Ergebnis zumindest Ergebniskosmetik zu betreiben. Doch erneut stand die Deckung nicht gut, wir gerieten weiter ins Hintertreffen über 11:23 und 12:23. Spätestens hier hatten vielleicht auch die Schutterwälder dieses Spiel als entschieden angesehen. Doch endlich zeigte sich ein Aufbäumen bei den Gästen: Immer wieder Jessica Moschke am Kreis mit tollen Anspielen von Jana Liß und einige Tore von Sophia Ködel von der Linksaußenposition und in der 2. Welle, die wir endlich wieder mit Überzeugung gingen. Wir kamen auf ein 23:17 und 26:21heran. Eine überragende Jana Liß in Abwehr und Angriff, die beliebig schaltete und waltete – aus dem Rückraum , im Zusammenspiel mit der Kreis und selber im 1-1 – sorgte für eine leise Hoffnung. Auszeit der Gastgeber.

Endlich stand auch die Abwehr wie gewohnt, Mara Finck und Jessica Moschke im Innenblock und Sophia Ködel und Jana Liß auf den Halbpositionen sorgten für nahezu kein Durchkommen, auch mit der in der Schlussphase stark aufspielenden Pia Gerber im Tor. In Verbindung mit schnellem Tempohandball kamen wir in der 43. Minute bis auf 24:26 heran. Auf beiden Seiten lagen die Nerven nun blank. Doch für ein Unentschieden durch hektische Abschlüsse auf unsere Seite reichte es nicht mehr, in der 47.Minute stand es 27:29. In den letzten 3 Minuten verloren wir das Spiel dann leider in der Abwehr, zu viele Körner haben wir in die Aufholjagd gesteckt, sodass wir am Ende mit einer 29:33 Niederlage nach Hause fuhren, an die wir heute mit gemischten Gefühlen zurückdenken.

Was die Mannschaft heute aber beweisen hat, ist, dass selbst ein 11Tore Rückstand nicht unanfechtbar ist, man muss nur daran glauben, dass hier noch etwas möglich ist.

Am kommenden Sonntag (15 Uhr Schwarzwaldhalle Bühl) steht nun das wichtige Spiel gegen Schramberg in eigener Halle an. Dort belohnen wir uns hoffentlich endlich mit zwei weiteren Punkten!

SG Steinbach/Kappelwindeck: Naomi Baumann, Pia Gerber (beide Tor), Jessica Moschke (8 Tore), Sarah Tränkel (3), Julia Hochstuhl (3), Mia Tausend, Jana Liß (6), Sophia Ködel (6), Leonie Jäger (1), Mara Finck (1), Elena Burkart, Sina Huck (1/1), Amelie Noll