Beim Favoriten lange mitgehalten – in de 2. Hälfte fehlten „die Körner…“

Mit einer „Mini-Truppe von 9 ½ Spielerinnen“ reiste der SG Tross am vergangenen Samstag zum ersten Zwischenrundenspiel um den Einzug ins ¼ Finale der Deutschen Jugendmeisterschaften einmal mehr nach Bietigheim. Bereits im Vorjahr war nach tollen Bundesliga-Auftritten zuvor, gegen den Nachwuchs des aktuellen Bundesliga-Tabellenführers Endstation, der dann im Final-Four für Furore sorgte. Für die SG Verantwortlichen war klar, das nur mit einer total konzentrierten Mannschaftsleistung zählbares möglich sein würde. So stellte sich mit Gina Lippok noch eine einsatzfähige B-Jugendspielerin, sowie die angeschlagene Paula Korinth (Schulterverletzung) vornehmlich in der Abwehr zur Verfügung, um dem Team wenigstens Wechselmöglichkeiten zu gestatten. Die verletzten sonstigen Stammkräfte (Helena Bertele, Helena Klöpfer, Julie Leppert) konnten von der Bank aus lediglich alle Daumen drücken. Dies schien auch in der 1. Halbzeit zu fruchten. War man doch trotz einiger erster Unachtsamkeiten und Fehlwürfe aus dem Rückraum von Beginn an richtig wach und stellte die zahlreichen National- und Auswahlspielerinnen der SG BBM mit einer guten 6:0 Abwehr und einer stark haltenden Ina Rahner im Tor vor so manche Probleme.

Im Angriff agierte man mit den beiden groß gewachsenen und sehr konzentriert beginnenden Kreisläuferinnen Lisa Schipper und Ari Pfundstein in der Anfangsphase ebenfalls mit einer neuen Variante, die der Abwehr des Gegners sichtlich Probleme bereitete.

Über 5:5 und 7:7 blieb man immer auf Augenhöhe und ließ in dieser Phase lediglich der guten Gästeaußen Gianina Bianco zu viel Raum, die meist von Rechtsaußen abschließen konnte.
Eine erste kleine Schwächephase nutzten die Gastgeberinnen dann zu einem erstmaligen 2 Tore Vorsprung (9:7), den die SG Bank aber postwendend in einer Auszeit ansprach und nochmals taktisch nachsteuern konnte. So blieb man bis zur Pause durch Treffer von L.Bürger, Pfundstein, Klingler und der jungen Marleen Kern immer dran und ging mit 14:15 in die Halbzeit.
Nach dem Wechsel wollte man geduldig und möglichst weiter hochkonzentriert, dem Gegner Paroli bieten, was auch bis kurz vor der 40 Minute ganz gut gelang, konnte doch Lucy Klingler den vielumjubelten Ausgleichstreffer zum 16:16 erzielen.

Dann folgten aber leider unnötige leichte Fehler im Angriffsspiel, total unvorbereitete Würfe und Unkonzentriertheiten im Spielaufbau, was den Bietigheimer Mädels innerhalb von 10 Minuten einen 24:17 Vorsprung ermöglichte, der das Spiel in diesem Zwischenspurt der Gastgeberinnen sichtlich frühzeitig entschied. Jetzt fehlten auch die Wechselmöglichkeiten von der Bank und die Köpfe gingen nun zu schnell nach unten, um erneut nochmals zurückzukommen. Auch wenn man in der Abwehr nochmals äußerst offensiv agierte, konnte man dem Spiel keine entscheidende Wende mehr geben und musste den letztlich etwas zu hohen, aber verdienten Sieg der Gruppenfavoritinnen neidlos anerkennen.

Mit der Erkenntnis, dass man auf diesem nationalen Top-Niveau nur eine Chance hat, wenn man ein Spiel möglichst ohne Leerlauf und Schwächephase über die Bühne bringt und in Sachen Konzentration über 60 Minuten „on Fire“ bleibt, wird man nun am 26.1. beim Handball Traditionsverein Bayer Leverkusen erneut eine der großen Nachwuchsteams in Deutschland herausfordern.
Abgesehen von den nun erzielten oder anstehenden Ergebnissen sollte sich die Mannschaft um Leonie Bürger oder der bis dahin hoffentlich wieder einsatzfähigen Helena Klöpfer einfach bewusst bleiben, dass Spiele auf diesem Level etwas besonderes darstellen und auch der weiteren Entwicklung der SG-Mädels auf jeden Fall dienlich sind. Letztlich ist man trotz des ernüchternden Ergebnisses dieses Spieltages eine von 16 verbliebenen Nachwuchsteams in Deutschland. Darauf sollte man auch unbedingt stolz sein dürfen und weiter in jeder Beziehung „am Ball bleiben…“. Der Sport lebt von Überraschungen…

Kader SG A-Juniorinnen:
Ina Rahner, Tor
Lucy Klingler 6/2, Ariane Pfundstein 4, Luna Baumann 3, Marleen Kern 2, Gina Lippok 1/1, Leonie Bürger 5, Saskia Vogel 1, Lisa Schipper 2, Paula Korinth