Nach einem Debakel gegen Ketsch eindrucksvolle „Wiederauferstehung“ gegen den SV Remshalden und damit noch im Rennen um den begehrten 2. Platz!

Mit gerade noch 1 1⁄2 etatmäßigen Juniorinnen, verstärkt durch zwei Mädels aus der B-Jugend, reiste der kleine SG Tross am vergangenen Samstag zum Nachwuchs des traditionsreichen Bundesligisten TSG Ketsch, die als amtierender Jugendmeister 2013 diese Vorrundengruppe bereits am ersten Spieltag dominiert hatten. Nachdem auch noch Larissa Melcher ihre Verletzung aus der Vorwoche zum Zuschauen zwang, ging man nicht besonders hoffnungsvoll in diese evtl. vorentscheidende 2. Spielrunde.

TSG Ketsch – SG Steinbach/Kappelwindeck 31:16 (21:8)

Aufgrund der hohen Belastung (2 Spiele innerhalb 3 Stunden mit Mini-Kader) sahen sich die Trainer gezwungen, alle Energie auf ein Spiel zu fokusieren, dass unbedingt gewonnen werden musste, um sich am letzten Vorrunden-Spieltag, am 16.11. in Remshalden noch die Chance auf den begehrten 2. Rang zu erhalten. Vor diesem Hintergrund wollte man in der ersten schweren Begegnung etwas Kraft sparen und ausnahmsweise mal nicht ständig das hohe gewohnte Tempo gehen, für das auch die Ketscher Mädels bekannt sind. Bereits nach einem 1:5 Rückstand und erneut vielen unnötigen Ballverlusten mit permanenten Gegenstoßtreffern der Hausherinnnen, war aber schnell klar, dass an diesem Tag Ketsch erneut in dieser Konstellation nicht zu schlagen war. Dennoch war es schon schmerzhaft, wie wenig zusammenging und einen historischen Halbzeit-Rückstand von 8:21 zur Folge hatte. Dies vor allen Dingen weil auch in der sonst so sicheren Abwehr kein Aufbäumen zu erkennen war und man sich phasenweise fast ergab…

In der Halbzeitpause mit äußerst klaren und eindeutigen Ansprache nochmals eingeschworen, war man dann aber nicht gewillt, nochmals so unterzugehen und wehrte sich im 2. Abschnitt wenigstens gegen eine noch klarere Niederlage. Hier konnten auch die beiden Youngsters über insgesamt 40 Minuten Spielzeit auf den Außenpositionen helfen, die ihre Sache sehr gut machten und auch der erstmals eingesetzten Katrin Gerspach und Fitore Aliu ihre ersten Bundesliga-Treffer bescherten. So ging es letztlich in der verbleibenden Spielzeit lediglich um „Schadensbegrenzung“ und darum den Stammspielerinnen möglichst viele Pausen für das zweite vorentscheidende Spiel zu ermöglichen. Mit 10:8 ging zwar auch die zweite Halbzeit an Ketsch, dennoch konnte man sich wieder fangen, was für das folgende Spiel von Bedeutung sein sollte…

SG: Miriam Federau, Vicky Dike (beide im im Tor), Sara Hildebrand 1, Carla Schmitt 3, Alica Burgert 3/1, Kim Bischoff, Nathalie Droll 3, Fiona Friedrich, Mareike Irtenkauf 3/1, Fitore Aliu 1, Katrin Gespach 1, Anna Pfliehinger 1

SG Steinbach/Kappelwindeck – SV Remshalden 28:13 (9:4)

Bereits nach 5 Minuten der zweiten Begegnung des Tages war klar, dass plötzlich eine ganz andere SG-Truppe auf dem Parkett stand. Wie in besten Zeiten, wurde in der Abwehr bedingungslos um jeden Ball gefightet, jeder Zweikampf mit unheimlicher Leidenschaft und Einsatz geführt und im Tor stand endlich wieder eine Miriam Federau, die so manche Großchance der Remstälerinnen zunichte machte. So führte man auch dank vieler Ballgewinne von Beginn an über 4:2 , 8:2 bis zur Halbzeit mit 9:4 und zeigte eine unheimlich kämpferische Einstellung in jeder Phase des Spiels. Aufgrund der personellen Nöte, fand sich plötzlich die kleinste Spielerin, Fiona Friedrich auf der Halbposition in der Abwehr gegen eine meist 2 Köpfe größere Spielerin wieder, die aber ihr bisher bestes Spiel im SG-Trikot machte und nicht nur in der Abwehr spektakulär Bälle eroberte sondern auch im Angriff an fast der Hälfte aller Tore beteiligt war, dabei selbst noch 5 herrliche Treffer erzielte.

Auch nach der Halbzeit spielten die Rebländerinnen weiter wie aus einem Guß und machten die zuletzt nicht besonders berauschenden Begegnungen ganz schnell vergessen. Anna Pfliehinger führte jetzt klug Regie, man brachte auch immer wieder Kim Bischoff am Kreis in Position – Carla Schmidt traf aus allen Lagen und Sara Hildebrand und Nathalie Droll stellten sich komplett in den Dienst des immer sicherer werdenden Bundesligateams aus dem Rebland. Dazu kam mit einer Top-Leistung von Alica Burgert, ein Auftritt auf den man schon so lange schmerzlich gewartet hat und bei der bei diesem Spiel ebenfalls alle Dämmer brachen, als sie unglaublich spektakuläre Treffer von jeder Position erzielte. Zuschauer wie auch die Mannschaftsverantwortliche waren auf jeden Fall positiv sprachlos, wie die Remshaldener Mädels chancenlos im Laufe des Spiels immer mehr resignierten und die SG Steinbach/Kappelwindeck den so nötigen Erfolg in unheimlich souveräner Manier herunterspulten und auch das Torverhältnis deutlich verbessern konnten.

SV Remshalden – TSG Ketsch 29:29

Zu einem letztlich ganz verrückten Spieltag in dieser Bundesliga-Gruppe gehörte dann auch das abschließende 29:29 Unentschieden des hohen Favoriten gegen eine sich wieder berappelnde schwäbische Mannschaft, was vor dem letzten Spieltag für eine äußerst spannende Tabellenkonstellation führte:

tabelle-hjbl

SG: Miriam Federau, Vicky Dike (beide im Tor), Carla Schmitt 6, Sara Hildebrand 3/1, Alica Burgert 6/1, Anna Pfliehinger 2, Mareike Irtenkauf 2, Nathalie Droll, Fitore Aliu, Katrin Gerspach 1, Fiona Friedrich 5, Kim Bischoff 3