Es ist eine Premiere in der SG und wahrscheinlich auch in der kommenden Landesliga Saison, dass ein Brüderpaar den Trainerposten einer Seniorenmannschaft übernimmt. Dabei sind Markus und Sandro Ullrich keine Unbekannten im Verein, im Gegenteil. Beide waren und sind schon als Spieler, Jugendtrainer, Schiedsrichter und im Vorstand des SR Yburg tätig.
Sandro half letzte Saison selbst noch regelmäßig bei den Herren II aus, ist als Schiedsrichter für die SG unterwegs und betreute sehr erfolgreich die C-Jugend weiblich. Auch Markus war letzte Sasion als Trainer im Damenbereich aktiv und wollte nun eigentlich kürzer treten, der Familie wegen. Doch es kam dann alles etwas anders, durch eine berufliche Veränderung konnte Hannes Abt den Trainerposten nicht weiterführen und man brauchte Ersatz. Und die jetzige Konstellation ist mit Sicherheit eine sehr gute für die Mannschaft.
Unter den Spielern der Herren I gibt es ein paar Spieler die sogar noch mit Markus und Sandro aktiv als Spieler auf der Platte standen, aber auch als Jugendspieler hatte so mancher Spieler schon Kontakt mit einem der beiden. In unserem kleinen Interview, sprechen die beiden über ihre Ziele für die nächste Runde und den Herren-Handball in der SG und ihre persönliche Motivation.
Was war euer Bestreben/Motivation das Traineramt zu übernehmen? Und worauf freut ihr euch jetzt am meisten?
Sandro: “Die Chance meine Erfahrungen als Trainer im Seniorenbereich zu erweitern und mich dadurch weiter zu entwickeln. Ich freue mich auf die neuen Herausforderungen.”
Markus: “Nachdem die SG Verantwortlichen durch die kurzfristige Situationsänderung im Herrenbereich unter Druck standen und ich als zeitweise im Ruhestand befindlicher Trainer eine Option war, haben mich mein Bruder, Arnold Manz, Peter Gerber und weitere Verantwortliche darin bestärkt diese Herausforderung anzugehen. Am meisten freue ich mich auf möglichst viele gute Trainingsabende und ehrgeizige, motivierte Spieler.”
Worauf legt ihr besonderen Wert? Auf welche Spielweise können sich die Zuschauer nächste Saison freuen?
Sandro: “Besonderen Wert lege ich auf offensives, ballorientiertes und agierendes Abwehrspiel, sowie schneller Tempohandball nach vorne. Aufgrund der sehr jungen Mannschaft, denke ich, ist diese Spielweise nicht abwegig. Zudem sind athletische und koordinative Fähigkeiten und somit auch solche Trainingsinhalte starke Eckpfeiler auf das ich Wert lege.”
Markus: “Wie Sandro schon sagte, wollen wir möglichst Handball spielen und nicht ‘bolzen’. Offensive Abwehrspielweisen und somit dem Gegner möglichst einen Schritt voraus zu sein, wäre ein großes Ziel, was wir gerne umsetzen wollen. Im Angriff durch spielerische Aktionen Akzente zu setzen und unseren Zuschauern attraktiven Handballsport bieten, den sie Woche für Woche gerne anschauen wollen. Eine tolle Sache wäre es sicherlich, wenn unsere SG durch eine charakteristische Spielweise im weiblichen, wie im männlichen Bereich erkennbar wäre. Man läuft in eine Halle kommt und die Zuschauer sehen Frauen und Männer der SG den gleichen Handball spielen. Was für eine coole Vorstellung wäre das…!”
Ihr seid beide schon Jugendtrainer im Verein gewesen, ist die SG auf einem guten Weg was die Nachwuchsarbeit angeht? Bzw. wie seht ihr die Zukunft der SG?
Sandro: “Im Jugendbereich sind wir weiblich und männlich sehr gut aufgestellt. In allen Bereichen von A- bis zur C-Jugend sind wir überbezirklich bzw. teilweise sogar bis zur BWOL vertreten. Wenn wir es schaffen auf Dauer diese Leistungen zu konservieren und die Talente zu halten, sind wir für die Zukunft gut gerüstet und auf einem guten Weg. Jetzt ist es wichtig nicht stehen zu bleiben, sondern weiterhin leistungsorientiertes und attraktives Training anzubieten.”
Markus: Wichtig für jeden Verein ist es, dass wir als Verein bzw. SG gemeinsam an einem Strang ziehen und an den Dingen weiterarbeiten, die Sandro auch schon genannt hat. Gute Jugendarbeit hat man nicht gemacht oder kann man irgendwann als erledigt abhaken. Hier ist es wie im Training, nur durch Kontinuität kommt man weiter. Sich immer wieder hinterfragen, verbessern und das Wichtigste: Mitstreiter finden, die helfen, mitmachen und hinter dem Grundgedanken stehen. Über Erfolge freuen, wenn wir unsere Flagge in den Medien finden. Dies werden die Variablen sein, die die Zukunft der SG ausmachen. Momentan sieht es ganz gut aus, wir brauchen aber weiterhin engagierte Funktionäre, Eltern, Freunde, Sponsoren, Zuschauer, Fans, Spielerinnen und Spieler, etc., etc. Menschen eben, die Verein gestalten. Nicht Vergangenheit, sondern Gegenwart beeinflussen, um Zukunft zu gestalten. Leute wie Du und ich….. Dort ist die Zukunft der SG.
Kommende Woche ist das Jubiläumsspiel gegen die DHB Junioren. Was erwartet ihr von dem Spiel? Und ist das ein Highlight in eurer “Handball-Karriere”?
Sandro: “Nach den tollen Einheiten und Gesprächen mit Markus Baur im Fortbildungslehrgang erwarte ich eine aggressiv agierende 6:0 Abwehr und sehr großes spielerisches Potential junger, ambitionierter, handballhungriger Jungs. Natürlich, das ist gar keine Frage, ein Highlight für unsere Jungs und unsere Zuschauer und Gönner.”
Markus: “Nachdem der Lehrgang mit Markus Baur, Christian Schwarzer und weiteren Hochkarätern mir gezeigt haben, wie moderner Handball gespielt werden kann, freue ich mich dies in dieser Praxislehrstunde auch live beobachten zu dürfen. Damals hätte ich mir nicht träumen lassen, dass wir beide, die wir auf dem Lehrgang waren, sogar eine direkte Rolle hierbei spielen dürfen. Deshalb ist es ganz klar ein Highlight. Ich freue mich, dass unsere Jungs diese Gelegenheit bekommen gegen solch eine Mannschaft antreten zu dürfen. ‘Erlebnis vor Ergebnis’ das erwarte ich vom Spiel und hoffe, dass sowohl Zuschauer als auch Spieler viel Spass haben werden und tollen Handball geboten gekommen. Vor 20 Jahren durfte ich beim Jubiläumsspiel gegen die Schweizer Nationalmannschaft aktiv mitwirken. Solche Spiele sind immer ein Highlight, so etwas vergisst man nicht. Ich bin auch sehr gespannt.”
