Erstmalig spielten die Pokalsieger der drei Baden-Württembergischen Landesverbände am vergangenen Sonntag ihren BaWü-Pokal in der Bühler Schwarzwaldhalle aus. Bereits die Tatsache, dass die SG-Frauen als 5.Ligist in dieser Veranstaltung an den Start gingen, war für die jungen Spielerinnen ein Achtungserfolg. Qualifiziert durch den überraschenden Pokalcoup im Südbadischen Pokalfinale beim Topteam der BWOL, in Brombach, durfte man erneut gegen höherklassige Frauenteams eine Standortbestimmung des eigenen Leistungsvermögens austesten. Galt es doch gegen den Vizemeister der BWOL, TSV Birkenau und den souveränen Aufsteiger in die 2. Bundesliga, SG Nürtingen zu bestehen.
Nachdem bereits in der Auftaktbegegnung die Favoritinnen aus dem Schwäbischen nach einer längeren Anlaufphase letztlich mit 39:30 einen klaren Sieg gegen Birkenau einfahren konnten, durften die Mädels um Nathalie Droll und Simone Falk dann in zwei recht unterschiedlichen Begegnungen nacheinander gegen beide Teams ebenfalls antreten. Schade, dass am gleichen Tag auch noch eine A-Jugendqualifikation anstand, die wie einige verletzungsbedingte Ausfälle das junge Team der Rebländerinnen schwächten. Die aus der Reserve eingebauten Spielerinnen (Cia Boni und Nathalie Braun) machten ihre Sache aber sehr gut, wie du zuletzt immer besser in Schwung kommende Nina Velten, die erst gegen Rundenende zur festen Größe in der 1. Mannschaft wurde und mit ihrer Leistung auch in beiden Spielen zu Hoffnungen für die kommende Runde anregt.

SG Steinbach/Kappelwindeck – TSV Birkenau 31:32 (15:14)
Im Auftaktspiel war lange Zeit überhaupt kein Klassenunterschied der beiden jungen Frauenteams zu erkennen. Im Gegenteil: Recht forsch gingen die Hausherinnen, angetrieben von der äußerst spielfreudigen Nathalie Droll, die Partie an und lagen in der 1. Hälfte mit sehenswertem Offensivspiel gegen eine recht offene Abwehr eigentlich immer in Führung. Dabei fanden die beiden dynamischen Spielmacherinnen, Anna Pfliehinger und Franzi Manz, immer wieder die Lücken in der gegnerischen Defensive, bzw. konnten die gut stehende Kreisläuferin Sarah Daul erfolgreich bedienen. Auch Miriam Federau zeigte tolle Paraden und hielt im Tor „den Laden zusammen..“
Nach der Pause hatte man dann aber eine völlig unkonzentrierte Spielphase, als man eine 16:15 Führung in minutenschnelle in einen Rückstand vergab und bis zum 19:27 völlig unerklärliche Fehler am Fließband produzierte. In einer Auszeit wurden neue taktische Varianten besprochen und dann mit viel Zuversicht wieder auf dem Parkett, sorgten vor allen Dingen Nina Velten, Anina Hodapp und Simone Falk für neu aufkeimende Hoffnung, als man aus einer ganz offensiven Abwehr viele Ballgewinne verzeichnete und Tor um Tor aufholen konnte. Kurz vor Schluss konnten die unermüdlichen kämpfenden SG-Frauen dann plötzlich den Anschlusstreffer erzielen, kamen aber leider nicht mehr in Ballbesitz um sich mit einem Unentschieden für die tolle Aufholjagd selbst zu belohnen.

SG Steinbach/Kappelwindeck – SG Nürtingen 20:44 (8:22)
In der unmittelbar folgenden 2. Begegnung gegen eine robuste und äußerst clevere Zweitligatruppe war dann allerdings der Akku nach der kräftezehrenden Partie sichtlich leer, da nun auch die personellen Alternativen im Rückraum fehlten. Leichte Fehler ermöglichten den Gästen recht schnell, das Spiel zu dominieren. Beim 1:10 schien sich in der nötigen Auszeit ein Disaster anzubahnen, als man überhaupt keine Lücke in der gegnerischen 6:0 Abwehr fand. Mit etwas mehr Durchsetzungsvermögen im Angriff, konnte man bis zur Pause dann wenigstens noch einige Treffer erzielen (8:22).
In der 2. Hälfte kam man dann doch immer wieder auch zu herausgespielten Treffern, ohne allerdings die Schwäbinnen ernsthaft in Verlegenheit bringen zu können, die ihrerseits mit aller Macht jede sich bietende Chance bis zum Schluss auch nutzten. So liefen dann die überragenden Christina Stockhorst und Delia Cleve einen Konter nach dem anderen und sorgten immer wieder für klare Spielstände bis zum Schluss. Überzeugen konnte auf SG-Seite zum Spielende die eingewechselte und immer gut aufgelegte Nadege‘ Pic im Tor, die auch zum Abschluss immer wieder den Weg in den gegnerischen Angriff suchte und mit ihrer erfrischenden Art dem Spiel eine abschließende lockere Note verlieh.

Trotz der letzten „Packung“ gegen einen verdienten und souveränen Pokalsieger aus Nürtingen, überwiegte zum Saisonabschluss bei den SG Spielerinnen der Stolz auf eine letztlich erneut gute Saison, nicht zuletzt auch mit dem SHV-Pokalsieg und der Baden-Württembergischen Meisterschaft bei den Juniorinnen.
Nun gilt es in der verdienten Pause neue Kräfte und Motivation für eine hoffentlich erfolgreiche neue Saison 15/16 zu sammeln.

Aufstellung
Miriam Federau, Malika Sauer, Nadege Pic
Nathalie Droll (5), Anna Pfliehinger (6), Simone Falk (11/6) Sara Daul (4), Kim Bischoff (2), Mareike Irtenkauf (1), Franzi Manz (9), Nina Velten (8), Anina Hodapp (4), Nathalie Braun, Cia Boni (1)
DrUli